Der alte Herr H.
Ich hatte auch so einen. Naja vielleicht.
Einen Vermieter, der auch Hausmeister war und eigentlich nur der Vater des hochgekommenen Sohns, der Häuser kaufte, renovierte usw. Während Herr und Frau Vater und Mutter im Altenteil dort wohnen durften, und vor allem er nach dem Rechten sah, wo es nötig war und auch noch ein bisschen öfter.
Jeden Morgen gruppierte er seine Eimer und Schäufelchen, gegebenfalls auch mal Besen, neu an der Mauer des Vorderhauses -und da er so zeitig damit anfing, sah ich aus dem Hinterhaus jeden Morgen fast eine neue Anordnung. Ich nannte ihn den Zen-Meister, da seine Anordnungen etwas davon hatten, auch das Bildchen hier im Blog da oben rechts, das ist ein verschwommenes Werk aus seiner Meisterschaft, eines von vielen.
Ich wollte eine Serie davon fotografieren, brach jedoch irgendwann ab.
Er war nahezu die einzige Verbindung meinerseits zum Haus, und dennoch habe ich erst spät bemerkt, dass er fehlte. Dass die Anordnungen und Zeremonien fehlten. Noch später, wie lange ich ihn nicht mehr gesehen habe. Ich bin dort immer nur auf der Durchreise, und es war bitterkalter Erfurter Winter, alles hatte sich zitternd zurückgezogen, jegliche Lebensfreude, nichts fiel mir auf.
Ja, die Lebensfreude, seine wohl auch. Irgendwann kapierte ich, dass er wohl gestorben ist, schlagartig und stichförmig diese seltsame Erkenntnis, die längst schon hätte da sein können, dann von einem Moment auf den anderen.
Es stimmt, er ist nie wieder aufgetaucht. Seine Frau wohnt da noch, aber ich sehe sie jetzt gar nicht mehr. Der Sohn steht manchmal, nein sein flotter BMW, in der Straße. Dann sehe ich zu, dass ich den Sohn nicht sehe.
Es tut mir leid. Er wirkte noch so lebendig. Der alte Herr H.
Und wenn er wüßte, dass ich seine Anordnungen so schätzte...
Gewusst hätte, wissen würde, erfahren könnte.
Tja.
Einen Vermieter, der auch Hausmeister war und eigentlich nur der Vater des hochgekommenen Sohns, der Häuser kaufte, renovierte usw. Während Herr und Frau Vater und Mutter im Altenteil dort wohnen durften, und vor allem er nach dem Rechten sah, wo es nötig war und auch noch ein bisschen öfter.
Jeden Morgen gruppierte er seine Eimer und Schäufelchen, gegebenfalls auch mal Besen, neu an der Mauer des Vorderhauses -und da er so zeitig damit anfing, sah ich aus dem Hinterhaus jeden Morgen fast eine neue Anordnung. Ich nannte ihn den Zen-Meister, da seine Anordnungen etwas davon hatten, auch das Bildchen hier im Blog da oben rechts, das ist ein verschwommenes Werk aus seiner Meisterschaft, eines von vielen.
Ich wollte eine Serie davon fotografieren, brach jedoch irgendwann ab.
Er war nahezu die einzige Verbindung meinerseits zum Haus, und dennoch habe ich erst spät bemerkt, dass er fehlte. Dass die Anordnungen und Zeremonien fehlten. Noch später, wie lange ich ihn nicht mehr gesehen habe. Ich bin dort immer nur auf der Durchreise, und es war bitterkalter Erfurter Winter, alles hatte sich zitternd zurückgezogen, jegliche Lebensfreude, nichts fiel mir auf.
Ja, die Lebensfreude, seine wohl auch. Irgendwann kapierte ich, dass er wohl gestorben ist, schlagartig und stichförmig diese seltsame Erkenntnis, die längst schon hätte da sein können, dann von einem Moment auf den anderen.
Es stimmt, er ist nie wieder aufgetaucht. Seine Frau wohnt da noch, aber ich sehe sie jetzt gar nicht mehr. Der Sohn steht manchmal, nein sein flotter BMW, in der Straße. Dann sehe ich zu, dass ich den Sohn nicht sehe.
Es tut mir leid. Er wirkte noch so lebendig. Der alte Herr H.
Und wenn er wüßte, dass ich seine Anordnungen so schätzte...
Gewusst hätte, wissen würde, erfahren könnte.
Tja.
wasserfrau - 28. Mai, 21:46
8 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks