Wunsch und Wirklichkeit
Ich wünsche mir ein Zimmer, das nach Holz riecht, Luft und Wald. Ein Bett, frisch gemacht für mich, weil ich müde bin und erschöpft, duftend weiße Frische. Eine alte weise Frau, gesund und munter, die etwas von Kräutern versteht und mich zu schützen weiß.
Ich wünsche mir Schutz und Liebe.
Natürlich ein Traum.
Bei einem Mann Schutz und Geborgenheit zu finden, ich habe es nahezu aufgegeben. Habe ich jemals daran geglaubt?
In Wirklichkeit nämlich: ich lerne im Biergarten abends C. kennen, einen sozialistischen Journalisten aus Istanbul, der irgendwann gehen musste, und nun gestrandet ist in schlechten Jobs. Wir unterhalten uns auf deutsch und englisch über das Fremdsein, die Städte, den Überdruss. Noch ist es nett. Nein, ich bin nicht naiv, ich habe ein Recht darauf, mich unterhalten zu dürfen, ohne dass ich mir dann plötzlich etwas über gleichzeitigen Orgasmus anhören muss, darüber, dass ich angeblich „frei“ bin, obwohl ich gerade gesagt habe, dass ich es nicht bin, dass einer heftig versucht, sich an mich zu pressen und zu küssen. Mein Fuß schmerzt, sodass ich noch nicht mal elegant und hurtig davon marschieren kann. Ich krieg ihn los, den Kerl, aber nicht sehr elegant. Und ich bin etwas angeekelt. (Dummerweise hatte ich ihm vorher schon meine Telefonnummer gegeben, was aber wiederum den Vorteil hat, dass ich ihn noch mal richtig zusammenscheißen kann.)
Ach, Jungs, ich habe keine Lust mehr auf euch.
Die Zartheit der Welt, der Wiesen, der Kissen und Wasser und Frauen: Schon eher.
Mein Fuß will gesunden und ich mit ihm.
Ich wünsche mir Schutz und Liebe.
Natürlich ein Traum.
Bei einem Mann Schutz und Geborgenheit zu finden, ich habe es nahezu aufgegeben. Habe ich jemals daran geglaubt?
In Wirklichkeit nämlich: ich lerne im Biergarten abends C. kennen, einen sozialistischen Journalisten aus Istanbul, der irgendwann gehen musste, und nun gestrandet ist in schlechten Jobs. Wir unterhalten uns auf deutsch und englisch über das Fremdsein, die Städte, den Überdruss. Noch ist es nett. Nein, ich bin nicht naiv, ich habe ein Recht darauf, mich unterhalten zu dürfen, ohne dass ich mir dann plötzlich etwas über gleichzeitigen Orgasmus anhören muss, darüber, dass ich angeblich „frei“ bin, obwohl ich gerade gesagt habe, dass ich es nicht bin, dass einer heftig versucht, sich an mich zu pressen und zu küssen. Mein Fuß schmerzt, sodass ich noch nicht mal elegant und hurtig davon marschieren kann. Ich krieg ihn los, den Kerl, aber nicht sehr elegant. Und ich bin etwas angeekelt. (Dummerweise hatte ich ihm vorher schon meine Telefonnummer gegeben, was aber wiederum den Vorteil hat, dass ich ihn noch mal richtig zusammenscheißen kann.)
Ach, Jungs, ich habe keine Lust mehr auf euch.
Die Zartheit der Welt, der Wiesen, der Kissen und Wasser und Frauen: Schon eher.
Mein Fuß will gesunden und ich mit ihm.
wasserfrau - 26. Jun, 15:17