Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein
Ich bin ein Gruppenmensch. Früher hätte ich eher vermutet, dass alle Menschen das sind. Dem ist wohl nicht so, nach manchen Äußerungen speziell meiner weiblichen Erdmitbewohnerinnen. Männer verstehen sich eher als Gruppenmenschen, wie´s schon bei Goethe steht, wobei damit nicht unbedingt gesagt ist, dass sie es sind. Der Satz: „In der Gruppe herrscht die größte Freiheit“ hat mich beeindruckt, da er für meine eigene (befreiende) Erfahrung in der Adoleszenz stimmt. Nicht überall, wo mehrere Menschen zusammentreffen, finde ich in diesem Sinne eine Gruppe. Vielleicht gibt es eine, mir gerade nicht näher bekannte Mindestzahl, ab wann eine Gruppe eine Gruppe sein kann (5?7? – es müssen nicht immer alle aktuell da sein, aber es welche geben, die zu dieser Gruppe ganz sicher dazu gezählt werden und da sein könnten, beim nächsten Mal da sein werden usw.). Substantiell für eine Gruppe ist aber, dass ganz gleich was einem durch ein oder mehrere andere Individuen geschehen kann, „die Gruppe“ einen dennoch wieder auffangen kann. Das heißt, selbst bei der größtmöglich erlebten individuellen Spannung sind andere da, die nicht in einer solchen Spannung zur eigenen Person stehen und auf die man dennoch bezogen ist. Bezogen auch durch irgendeine gemeinsame, die berühmte dritte, Sache. Bei brutalstem Liebeskummer bezüglich einer in der Gruppe vorhandenen Person kann einen vielleicht auch die Gruppe nicht mehr richtig gut auffangen, aber ein bisschen sogar dann. Und dies nicht deswegen, weil es dort unbedingt bewusst von ganz bestimmten dafür zuständigen Instanzen vollzogen würde. Sondern, weil es eine Gruppe ist – und nur dann ist es eine.
wasserfrau - 18. Jun, 11:58
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