23
Okt
2005

Morgen

Morgen früh
Hoffen, dass ich aus dem Haus bin, bevor die Damen, die Spenden für die Stadt Erfurt sammeln, mein Auto entdecken. Ich habe es da abgestellt, wo es entdeckt garantiert kostet, obwohl es niemanden stört. Da sieht man, wie sehr ich die Faxen dicke hatte.
Ich habe kein Geld, aber diesen Luxus wollte ich mir dann doch leisten nach vierzigfachem Kreisen ums Karree.
Morgen Abend
Pfandflaschen wegbrinen, einkaufen, Küche putzen, Reis mit Meeresfrüchten bereiten und einnehmen. So der Plan.

Beziehung, gastronomisch

Er schaut nicht über den Tellerrand.
Da lasse ich mich verführen und verstricken, mich auch mitten auf den Teller zu setzen, egal ob das Gericht schmeckt oder schimmelt.
Ich hab es auch gar nicht bestellt.

21
Okt
2005

Beziehungsweise Pendeln

Zuhause ist nicht Zuhause, sondern nur ein Zitat davon.
Zuhause ist in der Erwatung, im Es-wird-sein-Trost sicherer als beim tatsächlichen Kurzzeitsprung.
Die Fremde, die ich vorfand, ist kein Abenteuer, noch nicht mal ein Zitat davon.
Fremdsein selbst ist ein großes Abenteuer mit der gar nicht so geringen Gefahr der Depression.
Das Unausgegorene, Unausgerichtete des Fremdseins ermöglicht jedoch Erfahrungen von reinem Glück, wenn´s auch schwer ist.

Zuhause ist der, der mich ziehen ließ, der zuschaut, regungslos, der mich abhängig macht von seiner Schwäche. Manchmal leben wir etwas, das nichts wäre für einen Nietzscheaner. Für mich ist es auch nur halb was. Zuhause ist sicher, aber schrumpft. Zuhause schrumpft sicher.

Der Trost ist ein Atemzug zwischen den Stühlen.

20
Okt
2005

Und ich habe was versäumt

Heute.
Näher will ich darauf nicht eingehen.

Seien Sie unbesorgt

Sie brauchen nicht dringend den ANDEREN MENSCHEN.

Warum?
Weil es andere Menschen gibt.

Eine Erfahrung, die mir nicht nur, aber auch übers Bloggen zuteil wurde. Mit seltener Gewissheit.

Danke.

Rilkes Herbst ... und meiner

bbhebstwebHerbst
(1902)
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.




Das Gedicht, das ich der vielleicht ganz traurigen Freundin zueignete, passt auch gut zum eigenen Gemüt...

Traumversäumnis

bb3webVerspäten Sie sich im Traum, mahnt Sie das Unbewusste, sich zusammenzunehmen und nicht die große Gelegenheit zu verpassen, die Ihnen das Leben gerade in diesem Augenblick bieten könnte. Das zu spät kommen ist immer ein Hindernis auf dem Lebensweg, erinnert aber auch manchmal an die Angst, am anderen Morgen nicht rechtzeitig aufzuwachen und dann vielleicht den Zug zu versäumen oder zu spät ins Büro zu kommen. Schon die alten Ägypter meinten, wer im Traum zu spät kommt, werde im Leben eine große Chance verpassen.

steht hier

Doch das Leben straft nicht ... und wir werden unsere Chancen selbstverständlich nutzen.
(Für nah und Tweeter...verlinkt wird später, geht gerade nicht. Danke für Ihr Verständnis.)

Entschuldigung

An manchen Tagen könnte ich mich bei mir selbst entschuldigen, dass ich mir nicht mehr Reizvolles zu bieten vermag...

19
Okt
2005

Tristesse

einsam
Dies ist das eigentliche Bild zu Tristesse. Einsam.

Wenn ich nur wüsste, wo mir dieser anrührende Schuh begegnet ist. Unterforderung macht dement.

Je mehr ich mich wieder ins Einsamkeitsthema reinsteigere, um mich zu trösten, umso mehr ergreift es mich. Und richtig: tröstet.

Und wieder bin ich in der Erinnerung an eine seltsame Zeit in Lanzarote, als ich begann zu schreiben, in schlichten Kemenatenverhältnissen - und mir eine Person ausdachte, die noch einsamer war als ich.

Vermutlich hat sie diesen Schuh verloren.
Ich hab schon lange nichts mehr von ihr gehört. Schade.

Lillith

tristesse2
Mir wäre auch danach gewesen diesen Beitrag Tristesse zu nennen. Gründe gäbe es, nur vielleicht nicht die ganz stichhaltigen.
Lillith hingegen: Das ist die unabhängige Frau. Verheißung und Schicksal. Kraft und Prüfung. (Für sie, also mich.)
Heute wieder ein bisschen: Aua.
Das Leben mag momentan nicht ganz das sein, das man sich meint, ausgedacht zu haben. Herbststürme und Seltsamkeiten mögen drüber gehen. Autonomie heißt: Dann in sich selbst sowas wie Glücksfähigkeit zu suchen, diese Freude an der Unabhängigkeit vom Glücksgeben der anderen.
Die Liebe ist der Strick. Kaum geschnuppert, ist man wieder abhängig. Erwartet fast und leidet unnötig.
Ich weiß: Es muss nicht sein zu leiden, nur weil manchmal einer nahe ist. Aber er wirbelt das Kostüm auf, entblättert vor der Zeit, Liebe ist so rücksichtslos zur Ruhe.
Es riecht nach Schnee.

Need

Ich brauch was Rotes zum Anziehen.
Vielleicht hilft ja das.

!

Und dann soll man erkennen,
dass diese Störungen gar kein unabhängiges Eigenleben haben.
Sie sind nicht wirklich,
es kommt mir nur so vor.

Die Angst vertreiben...

Aus der Ruhe

Der Plan war, sich nicht mehr allzu schnell aus der Ruhe bringen zu lassen. Nicht durch Nebensächlichkeiten und uUa (unvermeidbaren Unsinn anderer).
Der Plan ist gut, richtig, angemessen und mutmaßlich druchführbar. Eben ist er gerade in Gefahr, also seine Durchführung.

Mein Büro soll Besprechungszimmer werden. Wann? Morgen oder nächstes Jahr, leider eher ersteres, aber Hauptsache mir sacht das keiner. Stattdessen fangen sie schon mal an, ein und um zu räumen, während ich am Schreibtisch sitze (und friere), sinnloses Gequassel über Farben von Stühlen, blabla, mückengeschissassoziatives Schwadengeschwätz, damit das Seltsame der Situation ach so geschickt als überspielt gelten soll.

Jetzt sitze ich in einem Möbellager und habe die Schnauze voll. Unter solchen Umständen ist nicht nur meine Lust, sondern auch mein Vermögen, mich für Außentermine wund zu telefonieren, leider nicht mehr vorhanden. Ich kann diesen Laden nicht nach außen vertreten. Ich bin viel zu nett und warmherzig, ich würde ihn nicht angemessen vertreten...

18
Okt
2005

Nirwana et al.

Tucholsky hat wohl in etwa gesagt: Das Beste wäre gar nicht geboren zu werden, aber wem passiert das schon, unter tausend kaum einem.
Das hat mir immer gut gefallen, mit der herrlichen fast-paradox-aber-doch-nicht Schieflage.
+++
Nähere Kenntnis des Buddhismus belehrt, dass es durchaus die Vorstellung gibt, "man" könnte gar nicht geboren sein - und es wäre das Beste. Die Erlösung nämlich aus dem ewigen Elend des ewigen Immer wieder. Da es eine große Auszeichnung ist, samsara hinter sich lassen und ins nirwana glückselig eingehen zu können, passiert das aber wirklich nur sehr wenigen. Womit Tucholsky wortgenau übereinstimmt.
+++
Nicht ganz passend, sondern assoziativ fällt mir ein, wie vor Jahren der stark gemochte Lieblings-Zivi in mein Büro kam schlurfte und sagte: Heute ist ein guter Tag zum Sterben . Ich antwortete: Ja, aber warte lieber ab, vielleicht kommt noch ein besserer.
+++
Das Leben ist am schönsten, wenn man es überhaupt nicht wichtig nimmt.
q.e.d.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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herbstfrau - 7. Mär, 17:48
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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