25
Apr
2006

Steh auf

Ich bin ja manchmal, meistens, so übertrieben bewusst, immer dabei meine Wahrnehmungen und Gefühle zu begucken und zu zergliedern, dass es mir richtig genehm ist, in einen unbewussten Tran zu verfallen des einfachen Lebensvollzugs. So wie es in den letzten zwei Tagen eben nicht gelang, sondern geschah. Vielleicht, weil ich wirklich ein wenig erholt bin, vielleicht, weil endlich die Sonne scheint.
Und es wurde ein Frühling. Auch ich kann das noch mal betonen, das macht gar nichts aus: Nach diesem unendlich scheinenden Winter, ist es wahrhaft ein kollektiv beschreibbares Erlebnis, dass er plötzlich verschwunden ist.
Und so seltsam: Eben war er noch da, als würde er nimmer gehen, und nun schon kann ich mich kaum mehr daran erinnern. Ich bin im Winter, sozusagen, aus Thüringen weggefahren, da hatte er sich zwar schon nahezu geschlichen, aber ich war so müde und erschöpft, dass ich dieser angedeuteten Veränderung keine Beachtung mehr schenkte. Und nach zehn Tagen herrlichem Heimaturlaub komme ich zurück und alles ist hier anders.
Und so bin ich wieder hier, mal so, mal so, aber anders als zuvor. Mal wach, dann wieder schier unendlich müde. Treffe plötzlich täglich bei einfachen Gängen Menschen, die ich kenne. Glaube daran, dass das Wünschen wieder hilft. Manchmal breche ich innerlich kurz weg, aber es ist nichts absolutes, sondern nur ein sonderbarer Ruck.

24
Apr
2006

Vom Tag in die Nacht

ein Motto.
Schöne Träume zwecks allfälliger Vergewisserung...

Holidays are gone

Morgens gelingt es mir, im Bett das Kajütengefühl herzustellen, das ich brauche zwischen erstem Erwachen und endgültigem rausgeworfen werden in die Welt, das ich brauche, wenn mir ansonsten wenige gute Gefühle über diese Welt da draußen zur Verfügung stehen. Ich wickle mich in beide Decken, ich habe gerne zwei Decken, noch ist das Zimmer kühl genug dafür, und kuschle mich so abgeschirmt zur Wand, mit geschlossenen Augen habe ich das Gefühl, langsam auf einem Schiff über schönes Wasser zu fahren und zu ruhen dabei.

Die Fahrt ins Büro mit relativem Schwung – ich habe keine Angst. Ich bin durchaus erholt…

Vor der Kajüte und dem Büro jedoch seltsame Halbtraum-Halbfastwach-Vorstellungen. Es bildet sich der Satz: Nur Kontrolle, keine Unterstützung. Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Und ich merke, wie überaus widerwärtig mir das ist, kontrolliert zu werden, wie vollständig absurd andererseits auch. Das Absurde bringt die Hoffnung, das Absurde enthält die „Haarrisse der Veränderung“. (Diesen Ausdruck habe ich von meiner Lieblings-Legasthenikerin abgeschrieben, und ich frage mich, wo sie ihn geklaut hat.)

Ich nehme den Silverstone-Kalender mit, mit den wundervollen Fotos, und beschließe damit mein Büro zu schmücken und mir das meine zu geben.

Ich will mir nun Tag für Tag die Daumen drücken und alles Wünschen und Bitten und Hoffen zusammennehmen – um meinen schönen Traum zu befördern. Ich will ihn durchs Glauben und Hoffen herbeiführen.

23
Apr
2006

Rückmeldung

Bin wieder hier...äh da...äh im wässrigen Eigenbetrieb.
War sehr in Ihrer Nähe, Frau rosmarin.
Habe ghostwriting gemacht und sushi gegessen, war im Theater und bei der Japan Connection.
Hatte Visionen und Hoffnungen - ein paar Tage Frühling in FFM.
Kein Netz.
Kein Drama.
Keine Ödniss.

13
Apr
2006

Merci Cherie

Andrea M.:
Du kamst in mein Leben, als ich dich nicht gerufen habe.
Du kamst wie gerufen.
Du bist anstrengend ohne Ende.
Endlich spüre ich mal wieder was...
Du suchst nach Grenzen.
Ich muss sie setzen.
Aber plötzlich spüre ich, dass die Grenzen, die ich setze, mir neuen Raum eröffnen.
Sie sind irgendwo, aber viel weiter weg als ich dachte.
Indem ich die Grenzen setzen muss für dich .. spüre ich den Raum, und die Weite und die Luft, wie weit ich plötzlich laufen kann.
Andrea, schlaf gut, ich weiß ungefähr, wo du gerade bist.

Innovation

Die Szene aus dem Kapitel: Bevor du endgültig depressiv wirst, mach eine Heldenstory draus...
Wenn ich dann endgültig kündige...
und all die Angst habe vor dem Nichtgearbeiteten... und Verschobenen...und der Entdeckung von was weiß ich (ich muss fast lachen, wenn ich das schreibe)
und mich dann doch davon machen und dennoch ein passables Zeugnis haben will...
und immer noch nicht aufgearbeitet habe, wieso mich etwas so bedrücken kann, was ich dumm und unverschämt finde...
Diese Szene: Wie ich vor dem Chef sitze... und er kommt mir vielleicht dumm ... und ich sage:
"Wissen Sie was. Ich bin Schriftstellerin. Sie geben und gaben mir jede Menge Material... Ja, Herr M."
Und dass ich das fast glaube, und vielleicht sogar glaubhaft vertreten könnte: Das gibt mir Mut.In dem ganzen Schlamassel.

10
Apr
2006

Leidensgenossin

Ich habe da, wo mein Herz spricht, nicht das Bedürfnis, zu einem Engel zu sprechen, im Gegenteil, mich bedrücken Vollkommenheiten, vielleicht weil ich nicht an sie glaube, Mängel, die ich menschlich begreife, sind mir sympathisch auch dann noch, wenn ich unter Ihnen leide (Theodor Fontane)

Ich mag die Verrückten und Leidenden, ich gebe es zu, der Umgang mit Ihnen hat für eine Melancholikerin etwas Tröstliches, es geht also noch schlimmer als es mir geht. Ich gebe es zu. Meinen Egoismus. Ich mag es, dass die Liebe zu Menschen möglich ist, die kompliziert sind und keine Gratwanderung auslassen. Dass dies mölich ist, beweise ich einfach selbst.
Ich habe kein Helfersyndrom, ich helfe gerne. Helfen heißt einfach nur mögen und manchmal lieben, was selbst so sehr weiß, dass es nicht perfekt ist. Anderen helfen ist meine Therapie gegen den Perfektionismus, der mich leiden macht.

Anti-Sokrates

Man spricht etwas aus – ganz genau und auf den Punkt, und merkt es nicht, dass damit ein für alle Mal alles gesagt ist. Man denkt, es kommt noch was nach, so schlau ist man nicht, dass man so schnell Bescheid weiß. Viel später merkt man, dass man schon Bescheid wusste. Und weil man nicht wusste, was&dass man wusste, das Handeln versäumt hat. Ob nun das Handeln noch jemals in Schwung kommt, ohne eine Erneuerbarkeit des Wissens, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist und das vor sich hinschimmelt…
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
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Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
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