Schwieriges Samstag-Thema
Die Suizid-Statistiken zeigen, dass deutlich mehr Frauen Selbstmordversuche begehen als Männer. Aber auch: Dass deutlich mehr Männer durch Selbstmord sterben als Frauen. Beide Befunde zusammen genommen heißt das natürlich, dass der Prozentsatz „geglückter“ Suizide bei Männern sehr erheblich höher ist als bei Frauen.
Was kann das nur bedeuten? Ich habe nicht bibliothekenweise die gesamte Fachliteratur studiert. Ich habe mich nur im Internet umgeschaut. Da ist man(n?) sehr vorsichtig. Meine erste Assoziation: Das Weib, das theatralische Wesen, das eben gerne mal so tut als ob – die kommt da nicht vor. Kein Grund, feministischen Schaum vor den Mund zu kriegen, überhaupt nicht. Eher noch wird angenommen, dass Frauen es mit dem Töten in harter Form nicht so haben, sie können keine Pistolen gegen andere und auch nicht gegen sich richten, sie greifen immer nur zu diesen Tabletten, das geht halt häufig schief.
Oder: da wo von dem „Apell-Suizid-Versuch“ gesprochen wird, da wohnt dem eine interpretierte kommunikative Suche inne: Seht her, mir geht´s wahrhaftig dreckig und ich weiß es nur noch so auszudrücken. Und Frauen sind halt nun mal kommunikativer.
Vielleicht trauen sie sich auch eher ins Zwischenreich, ins Graue des risikohaften Mitteilens, ins Fallenlassen in Welten zwischen hier und dort. Schwäche zeigen.
Männer sind dazu verurteilt, Schwäche zu hassen und nicht zeigen zu können. Und wenn kein Ausweg mehr scheint, muss wenigstens der gelingen. H., ein unglücklicher Freund, dessen Unglück beizuwohnen ich irgendwann nicht mehr aushielt, sagte: “Ich bin sogar zu blöd, mich umzubringen.“
Absurderweise beneide ich oft die Männer, weil ich meine, sie hätten es mit ihrer digitalen, enggestrickten Art leichter. Dieses Verdrängen-Können! Diese Festigkeit im Panzer!
Und dann weiß ich doch, dass die Melancholie eine Frau ist, und damit ein zutiefst weibliches Lebenkönnen am End... und dass wir es alle nicht leicht haben.
Was kann das nur bedeuten? Ich habe nicht bibliothekenweise die gesamte Fachliteratur studiert. Ich habe mich nur im Internet umgeschaut. Da ist man(n?) sehr vorsichtig. Meine erste Assoziation: Das Weib, das theatralische Wesen, das eben gerne mal so tut als ob – die kommt da nicht vor. Kein Grund, feministischen Schaum vor den Mund zu kriegen, überhaupt nicht. Eher noch wird angenommen, dass Frauen es mit dem Töten in harter Form nicht so haben, sie können keine Pistolen gegen andere und auch nicht gegen sich richten, sie greifen immer nur zu diesen Tabletten, das geht halt häufig schief.
Oder: da wo von dem „Apell-Suizid-Versuch“ gesprochen wird, da wohnt dem eine interpretierte kommunikative Suche inne: Seht her, mir geht´s wahrhaftig dreckig und ich weiß es nur noch so auszudrücken. Und Frauen sind halt nun mal kommunikativer.
Vielleicht trauen sie sich auch eher ins Zwischenreich, ins Graue des risikohaften Mitteilens, ins Fallenlassen in Welten zwischen hier und dort. Schwäche zeigen.
Männer sind dazu verurteilt, Schwäche zu hassen und nicht zeigen zu können. Und wenn kein Ausweg mehr scheint, muss wenigstens der gelingen. H., ein unglücklicher Freund, dessen Unglück beizuwohnen ich irgendwann nicht mehr aushielt, sagte: “Ich bin sogar zu blöd, mich umzubringen.“
Absurderweise beneide ich oft die Männer, weil ich meine, sie hätten es mit ihrer digitalen, enggestrickten Art leichter. Dieses Verdrängen-Können! Diese Festigkeit im Panzer!
Und dann weiß ich doch, dass die Melancholie eine Frau ist, und damit ein zutiefst weibliches Lebenkönnen am End... und dass wir es alle nicht leicht haben.
wasserfrau - 1. Apr, 20:04
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Angsthase - 2. Apr, 11:12
Selbstmord
Mutig oder feige? Ich weiß es nicht.
Frauen tun nicht unbedingt so, als ob sie sich umbringen wollen, sie wählen nur Methoden, die nicht so "erfolgreich" sind.
Medikamente - man könnte noch rechtzeitig gefunden werden.
Vom Dach sprichen - man könnte sich "nur" Verletzungen zuziehen, die nicht tödlich sind. Absicht oder Dummheit? Keine Ahnung.
Männer greifen tatsächlich zu "härteren" Methoden, die keine Chance auf überleben lassen.
Und man (Mann) kann nichts verdrängen. Alles, was man wegdrängt, taucht irgendwo im Körper wieder auf. Als Krebs, als Herzinfarkt, als Schlaganfall.
Frauen tun nicht unbedingt so, als ob sie sich umbringen wollen, sie wählen nur Methoden, die nicht so "erfolgreich" sind.
Medikamente - man könnte noch rechtzeitig gefunden werden.
Vom Dach sprichen - man könnte sich "nur" Verletzungen zuziehen, die nicht tödlich sind. Absicht oder Dummheit? Keine Ahnung.
Männer greifen tatsächlich zu "härteren" Methoden, die keine Chance auf überleben lassen.
Und man (Mann) kann nichts verdrängen. Alles, was man wegdrängt, taucht irgendwo im Körper wieder auf. Als Krebs, als Herzinfarkt, als Schlaganfall.
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