25
Sep
2006

Erste Erkenntnisse auf der Insel

Am Anfang des Urlaubs – Tag 2 vielleicht, noch ganz frisch und doch da – zerlegten sich mir die Wörter nach einem Gezerre mit dem, der in Verdacht steht, traditionell, mir zu wenig xyz, für sich zuviel zyx und so weiter. Der ganze rap. Der falsche rap.
Zerlegten sich die Wörter: meine Bedürfnisse. Meine be-Dürf-nisse. Dürfen steckt da also drin und wird immer überhört, jedenfalls häufigst von mir. Und das Dürfen dürfen, das ist doch meine ureigenste Sache, wenn ich mir das nicht erlaube, laufe ich mit einem Bauchladen dieser Bedürfnisse herum, zeige sie vor, jammere rum. Markenzeichen unerfüllt.
Dass die Verantwortung - unter deren drückender Last ich immer meine, gebückt zu werden - eine ver-Antwort-ung ist, also wohl meine Vorstellung, auf alles und jedes eine Antwort haben zu müssen - war mir schon früher mal bewusst geworden. In diesem Kontext habe ich es mir aber noch mal näher angeschaut. Es gibt die Fälle, da meine ich sogar Antworten produzieren zu müssen, da hat noch nicht mal jemand gefragt. Die sind aber nicht das primäre Problem, das ist ja auch eher drollig. Schwieriger, wenn eine Frage von wem auch immer im Raume steht, verbal oder anders geäußert und gezeigt. Und /oder, wenn ich partout keine Antwort habe. Und doch meine, die ver-Antwort-ung läge bei mir. Mein be-Dürfnis ist oft genug etwas anderes, aber es darf dann nicht.

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rosmarin - 26. Sep, 12:46

hups..... jetzt muss ich nochmal verschärft nachdenken. schööön, dass bedürfnisse was mit dürfen zu tun haben. hm... grübel.... nu muss ich darüber nachdenken, was ich mir nächstens erlauben werde.
hoffe, dir gehts gut

wasserfrau - 26. Sep, 14:51

wild gehts mir, etwas panisch und gefährlich. gefahren, die ich lange meinte, vermeiden zu können - um den preis der inneren erstarrung - schlagen zu.
wild geht´s mir, gesund und frisch zugleich. erstarrung hat sich aufgelöst und löst sich weiter auf - um den preis des ausgesetztseins, sich und anderen.
das ist jetzt vielleicht nötig.
gut soll und wird es mir gehen, das ist mein be-darf.

caliente_in_berlin - 27. Sep, 14:11

Be-DÜRF-nis. Was für eine Erkenntnis. Die sollte uns das Leben um einiges erleichtern. Sollte. Ist eben wie dürfen. Kein müssen. Es hängt an uns, doch nicht an uns allein. Das macht es so schwer...

wasserfrau - 27. Sep, 16:07

ja, aber in diesem licht hängt es wesentlich und wesentlich mehr an uns. denn, wenn man ernsthaft überlegt, wer uns etwas verbietet, sich wirklich in den weg stellt, wo wir uns was nicht erlauben, das wir könnten - da FINDET MAN NICHT SO VIEL: das sind wir schon selbst häufig. also ich kenne da aus meinem lebensvollzug einige beispiele...wenn wirklich der verbieter kommt, da heißt es kämpfen, vor allem dürfen, fürs dürfen. aber die erlaubnis jenseits des kampfs, die geht doch von uns an uns.

herbstfrau - 28. Sep, 07:48

wie oft

bürdet man sich selbst die Ver-Antwort-Ung für irgend etwas auf, wie oft doch hört man nicht auf das Drinnen, das sich bemerkbar macht...

Antworten produzieren- auch das kommt mir sehr bekannt vor. Negative Antworten, stimmts? Man ver-Urteil-t sich, man gesteht sich seine Be-Dürf-nisse nicht zu .

Ich glaube, dass ich nach unendlich vielen Unter-Drückungs-Versuchen inzwischen gelernt habe, auf die innere Stimme zu hören. Meine Puppe aus der Kindheit, die ich mir aus einem Antiquariat symbolisch zurückgeholt habe,half mir dabei...
Liebe Wasserfrau, geht es dir gut?
Nimm dich an so wie du bist, du bist wertvoll!
Einen lieben Gruß sendet dir die Herbstfrau

wasserfrau - 28. Sep, 20:44

Liebe Herbstfrau, ja, ich glaube ich bin im Moment auf dem richtigen Weg ... nachdem ich mich lange ziemlich verzauselt habe. Mir wurde viel Zu-Gefallenes zuteil ganz wundersamer Art und es blüht etwas, das leben will und kann.
Meine Antworten waren teils selbstbeschuldigend, vor allem aber wohl eine automatische Übernahme der Problemstellungen anderer, damit ich mir nichts vorzuwerfen habe. Und dann die Riesenenttäuschung darüber, selbst nicht versorgt und geborgen zu werden. Auf dieser Enttäuschung - da man ja die Rolle längst eingenommen hat und die anderen das sehr bequem finden - kann man sich dann ein Ei backen.
Ein schönen Abend und viel bewusste Kraft wünsche ich dir.
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