Schleudern

14
Nov
2006

Angsthypnose

Mein interessanter Gedanke des Abends ist, dass die Angst immer aus dem kommt, was schon war. Während wir meinen, sie sei Angst vor Zukünftigem.
Und wir ducken uns, weil wir selbst kaum glauben mögen, dass wir die Unbezwingbaren sind.
So geht es mir stündlich wechselnd in diesen Stunden des Abschieds. Wo ich alle Zustände tatkräftig und aktiv und sogar ohne nenneswerten Ehrverlust beendet habe, die in mir Ängste nährten ... da kriechen, dieser einfachen und deutlichen Tatsache zum Trotz, Schlangen und Dämonen - scheinbar aus Bürotüren, durch Treppenhäuser, in mein kleines Noch-Hasenkäfig-Büro. Jenseits der Gegenwart, in der meine Stärke längst angekommen ist, während meine Schwäche meint, sie muss sich rumtreiben und im Urschlamm sudeln.

3
Nov
2006

Traumretundanz

Und dann immer wieder diese Flugzeugabstürze im Traum. Im ersten Moment erschrecke ich, im allerersten habe ich Angst um mich, schnell merke ich, ich bin auf sicherem Boden und das Flugzeug doch nicht so nah. Dann habe ich kurz Angst um andere, aber auch hier wird wieder nichts passieren. Ich weiß jedoch, ich sehe, wenn auch kurz, und jedes Mal verblüfft: Ein Flugzeug stürzt ab.
Im Nachhinein bin ich enttäuscht und etwas sauer: Es ist etwas passiert und doch nichts. Es heißt nichts Gutes – aber noch nicht mal was Schlechtes. Nichts ist leerer als diese Rettung.
Kurz vor meinem Aufwachen malt das Flugzeug rote und blaue Linien in den Himmel beim Absturz. Ich gehe eine sehr graue abschüssige Straße hinunter, ziehe einen Wagen oder Kram, irgendetwas funktioniert nicht, ist beschwerlich. Da geschieht es. Und erleichtert stelle ich fest, dass das Flugzeug ins Meer stürzt, obwohl ich weiß, dass da kein Meer ist. Und dann ist doch kein Flugzeug abgestürzt, weil ich weiß, dass ich träume und im Traum noch aufkläre, dass heute doch bitte nicht wieder…Ich wache auf und bin irgendwie sauer.
Sauer darüber, dass es diese mohnroten und kornblumenblauen Linien im Himmel nur gibt, wenn etwas Schreckliches, Katastrophales damit in Verbindung steht. Von Anbeginn an. Dass ich den Schrecken vertreiben kann, aber da ist die Schönheit schon lange weg und wäre dann auch nicht gewesen. Und dass ich immer noch auf dieser grauen abschüssigen langweiligen Straße mich mühe.

31
Okt
2006

Allerheiligen steht vor der Tür

...vor meiner nicht mehr. Flink wie ich bin, habe ich die Traurigkeit, das Stigma des Winters, der Licht als Kerze kennt, die das Dunkel erhellt in ganz kleinem Kreis und es spüren lässt im großen außenrum, schon mal reingelassen. Beim Wort "Winterreifen" kullerten die Tränen, die schon bereit lagen, kullerten, ganz natürlich und leise und unspektakulär.

In diesem Wort liegt viel Geschichte und Symbol und die Stimmung war schon seit Stunden oder Tagen so winterbereift geworden, dass es an diesem Wort nicht lag, sondern es erzählte eine ganze Geschichte, lang und langsam, heimelig und nur ein klein wenig verstörend, denn die Tränen waren bereit, fast krankenschwesterhaft jede Verstörung gleich zu lindern, zu verdünnen, zu vermengen mit einem Außen zwischen Trost und Frage.

18
Okt
2006

Alles was ich brauche

ist ein Fläschchen Mut,
ein Fläschchen Du kannst das,
ein Fläschchen Du darfst das,
ein Fläschchen Du bist ein wunderbares Individuum,
ein Fläschchen echte Selbstliebe,
ein Fläschchen Zuversicht.

Alle diese klitzekleinen Tröpfchen in schönen hellen Farben hintereinander zu mir genommen, befände ich mich in der mir durch meine Menschennatur zustehenden Stimmung und könnte für mich sorgen mit Kraft.

Nun stelle ich mir einfach vor, wie ich mich nach dieser Gabe fühlen würde. Vielleicht reicht das ja.

Falls jemand doch die Wunderfläschchen gesehen hat:
Bitte melden!

6
Okt
2006

Warum ich keine Stille empfinde

Eine Erläuterung, zu dem was ich kürzlich schrieb:

Doch selbst im alltäglichen Leben kann man eine kleine "Erleuchtung" erfahren - wenn auch nur kurz. Nämlich immer dann, wenn man ein Problem gelöst hat. Denn Problemlösung ist die Polaritätenüberwindung in der jeweiligen Situation.
Zwei Lebensimpulse stehen sich immer polar gegenüber und bilden das Problempaar. Ein Impuls wird akzeptiert, der andere abgelehnt. Oder aber es scheinen beide Impulse die gleiche subjektive Wertigkeit zu besitzen, sich jedoch gleichzeitig auszuschließen, so daß das Individuum sich nicht entscheiden kann.
Es entsteht ein energetischer Spannungszustand. In einem Fall ist dieser bewußt, im anderen nicht. Nun wird man mit dementsprechenden Situationen im Leben konfrontiert, aus denen man lernen kann. Dieses Lernen bedeutet ein Vereinigen der beiden Gegensätze auf höherer Ebene. (...)
Wir empfinden Problemlösungen meist als einen riesigen Stein, der uns vom Herzen fällt. Dies ist der Moment, indem wir hautnah erleben dürfen, wie sich unser Kronenchakra weiter öffnet, höherfrequent schwingt.


(Andreas Dalberg, der Weg zum wahren Reiki-Meister, S. 162 f.)


Warum ich keine Stille empfinde NACH der Angst, du...

4
Okt
2006

...

Wenn man also den Eindruck hat, mal wieder um die Ohren gehauen zu kriegen, was man längst geklärt dachte, ist das kein Beleg dafür, dass man nichts gelernt hat, sondern Hinweis, dass die Geschichte mit einer weiteren zu klärenden Dimension aufwartet. So gelesen bei acuto in einem lesenwerten Beitrag.
Ja.
Gerade jetzt spiralt es sich auch bei mir. Das Austreten aus den dunklen Geschichten, das heißt auch: es als Häutung zu verstehen. Mit jeder losgelassenen Schicht dämmert ein bisschen mehr Licht. Ich war schon kurz davor, kurz dabei: Die Spirale nach unten zu sehen. Auch eine Opfergeschichte, die definitive. Dunkel. Die Opfergeschichte, die vermeint und befürchtet. Und jedes Indiz daher nimmt: Den Herbst und das Grau. Das Zögern und Warten. Die Sprachlosigkeit. Das Zählen der verrätselten Tage nach hinten.
Was bringt es eigentlich den Menschen, in die Düsternis verliebt zu sein? Was bringt es mir? Nichts Gescheites fällt mir ein.
Der Weg, der so kurz scheint, wird in der Spirale länger. Das Vermeinen und Verneinen durch gutes Wissen zu ersetzen ist unerlässlich als geistiges Proviant im Rucksack auf diesem Weg.
Und die kleine Erinnerung von blina:
Gebrauche deine Emotionen auf intelligente Weise!
Lasse sie in Deine Wünsche fließen und nicht in den Mangel.

Mantra...

24
Sep
2006

Wieder da?

Aber wo? Noch sind Wellen und Meere in mir durch und durch.
Den Stein halte ich noch in der Hand und die Stirn in den Wind.
Der Sand ist abgewaschen.
Die Welt ist rau und wirr und schön und sanft.
Das Wünschenkönnen und Hoffenwissen halte ich wie einen Helm über die Möglichkeit von Verlust.
Die Energien, die sich verwirrt haben seit dem Flughafen und beim ersten Aufwachen in der Stadt erst recht, rühre ich und knete ich und wünsche ihnen ihren Platz, an dem sie stark und frei sein können. Sicher.
Und ich versinke in einem blauen Herz.

4
Sep
2006

Konfuzius sagt...

"Höre immer auf den, der über dir ist."

...ach ja?

Behauptet mein Chef, als er von seiner China-Reise zurückkommt. Das sei jetzt Trend in China - und das sei jetzt "in", HIER. ALLHIER: in Chef-Land.

Er baut sich jetzt täglich vor mir auf, der Chef. Ich habe nämlich gesagt: "Dann brauchen Sie ja keine Ohren mehr."

Ich habe ein Gardemaß, an dem jeder gemessen wird, es besteht aus Würde und Logik. Und in diesen Situationen niemals aus Angst.

Er hat mich jetzt auf dem Kicker und müllt mich mit unsinnigen Aufträgen zu. Ich muss noch 1,2,3,4 Tage bis zum Urlaub durchhalten. Es wird vermutlich hart.

19
Aug
2006

AHA?!

"Du musst fühlen, du musst glauben, aber sehen darfst du nie! Wirklichkeit wird immer rauben, was dir schenkte Phantasie."

fand ich bei sianna.


Ist das traurig, oder wahr?

14
Aug
2006

Hören

Ich höre...
Rilke-Projekt Vol.2
(auch das wieder ne story, wie es zu dem erwerb kam und warum beinahe nicht. In Weimar).
Ich höre...
und höre, was seit Wochen schon über meinem Schreibtisch hängt:
Das sind Wünsche...
stille Dialoge mit der Einsamkeit.
(Ich wusste nicht, dass es von Rilke ist.)

Hörst du?

...

Und ich denke dich.

Zuviel. Zuwenig. Leben.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
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Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
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ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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