4
Dez
2005

Amazonen-Abgesang

Da ist einer froh, keine Frau zu sein.
Sonst denke ich über sowas ja nicht nach, weil´s ja absurd ist, man macht sich so schon viel zu viel Gedanken über Unabänderliches. Anstatt entspannt zu akzeptieren.
Aber da hat dieser oben genannte doch die Gedankenkette in meinem Kopf los getreten ... und da war mir, ja!, doch!, ich glaube ich wäre lieber ein Mann. Rein theoretisch.
An die Menstruation habe ich mich gewöhnt und erachtet sie als erträglich, geboren habe ich bereits, will auch nicht noch mal, und bin froh, dass ich die Süße habe, aus der auch kein Mann mehr werden wird. Aber um das ganze Thema rum ranken sich ja dann doch alle möglichen Verantwortlichkeiten, Verhütung, alleinerziehend, Arztbesuche. Will gar nicht dran denken.
Vor allem aber bin ich hundertprozentig überzeugt, dass Männer sich viel besser anlehnen können, bemitleiden lassen. Sie geben sich nicht ständig die Schuld an allem. Und mit etwas Geschick finden sie auch eine Dame, die sie bemitleidet, bei der sie sich anlehnen, die für alles die Schuld auf sich nimmt. Ich bin davon überzeugt, zumal ich selbst dummerweise eine solche bin, damit´s wenigstens überhaupt in der Welt geschieht, das Zwischenmenschliche und Gefühlige.
Eine Freundin auf die Frage, warum sie keine Kinder hat: Hätte sie ja gerne, aber sie wäre gerne Vater. Das ist der gute Job. Eben.
Zu Freund J. sagte der Arzt: "Sie haben´s getragen wie ein Mann. Männer jammern."
Undsoweiter. Rein assoziativ.
Kommt jetzt der heftige Widerspruch?

3
Dez
2005

Ich wünsche mir einen neuen Freund

Aber der alte ist noch nicht richtig verbraucht.

Appetit II

Na klar.
Empfehlung für den Anfang:
Haloumi-Käse und Knoblauch-Baguette.
Extrem lecker.

Es muss

ach es wird:
Dieser bemerkenswerte Tag kommen, von dem an alles anders wird.
Ich weiß nur nicht, ob vor oder nach meiner Beerdigung.

Vielleicht

lese ich die Stellenanzeigen erst morgen.
Dann muss ich mich heute nicht mehr verrückt machen.

Dämon

Dämon, kleiner Dämon, du heißt Depression. Dich kenn ich, du Wichtel, bei diesem Wetter und diesem Grau, da hast du Hochsaison. Fühlst dich pudelwohl, wenn man das über einen wie dich sagen kann.
Ja ja, du, dich kenn ich. Du versucht mich davon los zu eisen, mich selber zu kennen. Ich stehe in Gefahr, mich zu verlieren, ohne bei dir etwas zu gewinnen. Vielleicht bist du ja ein Lehrmeister - und ich soll mich verlieren, um neu zu gewinnen, zu werden. Dich überwinden. Nicht wegschicken, sondern bestehen.
Ich muss dich jedenfalls im Auge behalten, sonst wirst du mir zu mächtig.

1
Dez
2005

Auch das Böse hat einen Sinn

Eben klingelt das Telefon.
Ich will nicht telefonieren. Ist es XYZ? Ich habe keine Lust. Ist es der Liebste? Ich habe auch keine Lust. Er weiß, dass ich erkältet bin und überdrüssig des Lebens und Arbeitens, das ich mir wegen ihm aufgehalst habe. Er weiß, wie gerne ich alles hinschmeißen würde, aber ich würde ins Bodenlose fallen, da er mich niemals auffangen könnte. Hilflos gucken (und mich fallen lassen) das könnte er.
Dann klingelt das Telefon, und ich fürchte er ist es und fragt auf unsicher und blöde Witze machend nach dem Befinden.
Ich hebe ab, weil ich kein Telefon klingeln lassen kann.
Stimme vom Band: "Guten Tage, hier ist ihr Lotto-Service."
Ach, was bin ich froh, dass ich gleich wieder auflegen kann.
Ich tue es, und während ich den ersten Satz dieses Beitrages schreibe, klingelt dreimal die Türglocke. Die ringt so fürchterlich, eine der schlimmsten Türklingeln überhaupt, es fährt einem vor Schreck durch Mark und Beine. Ich wohne zwar im Erdgeschoss, aber im Hinterhaus - habe keine Übersicht, was das jetzt ist. Schnell beschließe ich, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist unwahrscheinlich, dass der Herr einfach losgefahren ist. Aber stünde er jetzt vor der Tür, ich wüsste ja nicht, was machen!
Wenig später stellt sich raus, es ist der direkte Nachbar aus dem Hinterhaus, der wohl den Schlüssel nicht fand und den irgend jemand reinließ.
Die Sentenz heute am Telefon mit meinem Herrn: "Ich weiß, dass du mir nicht helfen kannst." "Ja, ich kann dir nicht helfen." "Ich muss es begreifen."
Begreifen:
... Dass ich es fürchterlich fände, ihn in der Not bei mir zu haben.
... Dass ich die Not fürchterlich finde, und mir jemand wünschte auf den ich mich verlassen könnte.
...Eine interessante Anfechtung, dieses glasklare (von ihm): Ich bin nichts, ich kann nichts, ich bring nichts.
Ich werde mich damit auseinandersetzen MÜSSEN.

Und eines Tages

werde ich ihn doch verlassen müssen,
so wie er es mit mir jeden Tag tut.

Oder fällt mir was Besseres ein?

28
Nov
2005

Appetit

Da sah ich was.

Und den ganzen Tag denke ich schon: Es braucht doch nur Kartoffeln & Käse. Oh ja.

Träume und Johanniskraut

Es ist erstaunlich wieviele Blogs derzeit über den Umgang mit Johanniskraut berichten. (Ich sollte es mal zusammenstellen und verlinken, aber nicht mehr jetzt.) Winterdepression everywhere.
Und keine Haschisch-Hippies, schon gar nichts Exorbitantes, unsereins nimmt Bier und Paracetamol ... und eben ... hoffentlich rechtzeitig: Johanniskraut.
Ich behaupte ja auch, dass man nach Einnahme einer spätabendlichen Kapsel J. eher gute starke Träume hat. Oder es liegt bei mir an etwas anderem. Jedenfalls Träume, mit deren Erinnerung man beseelt aufwachen kann. Nie weiß man, was ein Traum bedeuten soll, diese verhuschte Symbolik aber auch. Aber man wacht mit den Traumbildern irgendwie gerädert und wie ungeschlafen auf oder sogar vom Horror gezeichnet, oder eben angeregt und beseelt. Das passiert mir in letzter Zeit öfters, letzteres, dabei hätte mich die Traumsymbolik auch zum Verzweifeln bringen können.
Heute Nacht, also die letzte, da träumte mir: Ich war auf einem Weg unterwegs, warum auch immer, kam vorbei eigentlich an einem Horrorgemälde von schwarzen Vögeln, einer war geköpft, einige (zwei? drei?) wie im Todeskampf, sich windend, andere wieder noch nicht ganz so fertig eindeutig tot. Aber irgendwie ein Schlachtfeld, obwohl der Zustand dieser schwarzen Gefiederten unterscheidbar war. Ich ging ziemlich zügig weiter. Dachte kurz nach: Ist das die Vogelgrippe? Wusste aber gleich, nein, die ist Propaganda und Quatsch, darauf lasse ich mich nicht ein. Ich ging weiter. Immer wieder rief ich mir auf meinem weiteren Weg das Bild in Erinnerung, aber da war ich schon weg, und unterschied das Schicksal der einzelnen Vögel in dem Haufen. In meiner Erinnerung. Sie waren unterschiedlich betroffen. Aber alle schwarz. Och nö. Kein unbewusster Rassismus, nö.

Dann war es irgendwann anders, im Traum: Ich hatte eine ganz kleine Gans geschenkt bekommen oder sie war mir zugelaufen oder was weiß ich, ein schneeweißes aufrechtes Gänsebaby. Das langsam wuchs und seinen langen Hals reckte - als ich aufwachte,aber nicht von selbst, sondern weckergeweckt, dachte ich sogar: "ein Schwan". Die Gans war immer bei mir, und wenn jemand Neues ins Bild kam - keine Ahnung wer - sprach sie ihn mit Konrad Lorenz "Papa" an. Und das war okay für mich, denn sie gehörte ja unverbrüchlich zu mir und wuchs.
Da jedoch klingelte der Wecker.
Ich war voller angenehmer Gefühle.

Oh Gott Au weia, jetzt, wo ich das lese, denke ich schon fast, dass das Unbewusste doch rassistisch ist und wie von Hitl*r gemacht, aber naja, um gegen Rassismus zu sein, habe ich ja mein Bewusstsein installiert. Das ist an diesem Punkt eindeutig. Der Traum wiederum: vieldeutig. Unsteuerbar interresant.

22
Nov
2005

Projekte und Procedere

1) Es tut gut, gestern geschwänzt zu haben und so ein paar Stunden der Kontemplation rausgeschlagen zu haben. Auch wenn das mit der Kontemplation gar nicht so leicht ist, trotzdem. Die Seele füllt sich mit Sinn nur durch sich selbst.
2) Ahnen, Fühlen. Wünschen, Sammeln. Komme ich endlich dahin und dahinter, dass ich vorangehen kann zum eigenen Traum anstatt immer einen zu fragen und zu beäugen, damit ich was zum Warten und zum Beschweren habe?
3) Projekt immer noch nicht in Sicht, aber Hoffnung. „Es ist alles noch wie immer, aber ich habe einen guten Umgang mit mir selbst gerade“, sage ich am Telefon zu T. der würde sonst gar nicht verstehen, warum ich auf seine Frage [Wie geht´s dir so?] mit „gut“ antworten kann – er kennt ja die Umstände und erwartet Klagen.
4) Einfach gehen und probieren, so weit bin ich immer noch nicht.
5) Ich schreibe einen Wettbewerb aus:
2 Themen sind möglich
a) Mein Weg nach Berlin
b) Gewagt, gewonnen
logo

waschmaschine

Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

Aktuelle Beiträge

ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


Per Olov Enquist
Ein anderes Leben


Julia Franck
Die Mittagsfrau

Wer guckt?

Suche

 

Status

Online seit 7341 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

Credits


Buntwaesche
Frischwasser
grauschleier
Im Prinzip
Kochwaesche
Schleudern
Schmutzwaesche
Schonwaschgang
Spuelen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development