15
Dez
2005

Abgrundssentimentalität

Erst in der Krise, der echten, kann ich so richtig denken. Für die normale Welt bin ich so gar nicht gebacken. Das Black-Out des Traumas leert mein Hirn, schauerlich, und dann erst kann es sich wieder füllen.
Insofern bringt es mir immer wenig, vor dem Abgrund zu stehen, einen Schritt weiter muss ich schon gehen. Und im freien Fall mich selbst mal wieder fangen lernen.
Anstrengend, das.
Zumal man Krisen ja nicht selbsttätig herbeiführt, sondern aus guten Gründen eher vermeidet. Es ist wie mit dem Sterben und Tod, um solch heikle Themen auch mal anzusprechen. (In der Krise kann man das.) Vor der Krise und an ihrem Anfang ist es schau-er-lich. Dann mitten drin ist es schon fast gut.
Dann: Galgenhumor. Bewältigungswärme. Erkenntnisbeginn. Schnelles, feuriges Denken wie von selbst.
Im letzten Drittel der Krise ist sie fast schon wieder Erinnerung und ich bin erschüttert darüber, wie oberflächlich ich doch bin.
Noch nicht mal im Abgrund gibt es eine Heimat, ich lebe.

14
Dez
2005

Entleert mal wieder

Völlig. Ich bin nicht die einzige, auch andernorts hört man von dem Leiden unter dem Immergleichen. Monotonie, Ödness, Antriebslosigkeit. Gerne werden auch noch jahreszeitliche Gründe für Bindestrichdepressionen haftbar gemacht. Die kommen bei mir aber höchstens hinzu.
Hochtrabend, einerseits, nenne ich es Unterforderung, was man mir hier auf der Arbeit zumutet bzw. noch nicht mal zumutet.
Es geschieht mir, also geschieht nichts. Ich lese schnell im Internet wie schrecklich das ist und erst recht dafür sorgt, dass der Mensch sich nichts mehr zuzutrauen vermag. Fehler machen beim viel zu Einfachen. Verlust der Konzentration und des Feuers im Innern.
Man könnte wieder tausend Lebensratgeber lesen und man will nicht. Man sucht selbst die innere Richtschnur, den Mumm, Führung und Ziel.
Unter: https://www.flowlife.de/ erschreckend teure Angebote fürs Sinnstiften. Dann haben also auch die Reichen irgendwelche Glücksprobleme. Ich glaube, wenn ich Geld hätte, ich hätte die nicht.

13
Dez
2005

Herausforderung

Unten nannte ich schon, im Fragebogen, als schwierigste Person des vergangenen Jahres, einen Herrn G. Ich will mich dazu auch nun nicht näher äußern, und hassen will ich auch nicht, das soll man ja nicht.
Aber nun muss ich taktisch sehr klug vorgehen und ihm unbedingt etwas ausreden, List und Tücke anwenden, auf jeden Fall.
Bitte
Daumen
Drücken
Bitte
Oder, bitte Online-Beratung. Wenn man an einem ganz bestimmten Tag nicht da sein will, nicht mitmachen, welche Strategie fährt man, außer "krank werden". Gibt´s Tips? Gute werden prämiert!

Engelsflügel

Hinten am Rücken, neben dem Schulterblatt, die Stelle, die immer und immer wieder schmerzt, das ist die Stelle, an der die Flügel wachsen werden. Einer jedenfalls.

12
Dez
2005

Dank freundlicher Empfehlung

mitten aus dem Alltag
fülle ich einen leckeren Fragebogen aus.
- Wörter des Jahres: "aufgestellt", Kanzlerin, Autismus
- Stadt des Jahres: immer noch und wieder Berlin
- Alkoholexzesse: Selten. die Regelmäßigkeit des "Etwas" macht mir zu schaffen. Oder auch nicht.
- Friseurbesuche: Regelmäßig. Neu und kurz ist schicker. Dann wurde mir mein Frisörshäuptling unsympathisch, weil er meine Lieblingsfrisörin entließ. Seitdem weniger. Und dann behauptete mein Freund extrem übberraschend, er fänd lange Haare besser. Muss und will aber mal wieder. Zwischen den Jahren: Schicker Kurz.Haar.Schnitt. Basta
- Höchste Handyrechnung: Prepaid. Spielt keine wesentliche Rolle.
- Handies: Tausche ich nur aus, wenn ich es verliere. Ist dieses Jahr nicht passiert.
- Beste Video|DVD|Film: Bin Jip
- Krankenhausbesuche: zum Glück nicht.
- Blutabnahmen: null
- Kassierte Nummern: Hä?
- Verliebt: Naja immer noch in den Gleichen, seit dem ich mich in keine anderen mehr auch nur annähernd vergucke. Is aber auch nicht leicht und fühlt sich etwas unvital und ältlich an. (Ich war mal ne Wilde...)
- Geraucht: was ich knn, das kann ich.
- Getränk: Weizenbier, Obstsäfte, Cola light.
- Essen: vietnamesisch, spanisch, mexikanisch, Rinderzunge, Oktopus, Thüringer Rostbrätel usw. Essen tut gut. Gut essen noch besser.
- Gefundene Freunde: Doch so langsam...
- Most-called Person: Die Lieblingstochter, die einzige.
- Most-visited person: Ich selbst, in guten wie in schlechten Zeiten
- SMS: find ich doof
- Entdeckung: Buddhismus
- Song: zu viele - ist mir zu kompliziert
- CD: zu viele - ist mir zu kompliziert
- Beste Zeit: immer jetzt und morgen
- Erkenntnis: Das Schlimmste war schon.
- Hassobjekt des Jahres: Problematischste Beziehung, aber ich schaffe das: Herr G.
- Nachbar des Jahres: die freundliche Frau mit dem Hund. Und Conny in F.
- Schatzi des Jahres: zu viele - ist mir zu kompliziert
- Chatter des Jahres: ich chatte nicht
- Blog-Schreiberling des Jahres: zu viele - ist mir zu kompliziert
- Begegnung des Jahres: Frau H. in H.
- Job des Jahres: hatte dieses Jahr nur einen und der war scheiße
- Konzert des Jahres: Bob Dylan in EF.
- Reise des Jahres: Brandenburger Abenteuer.
- Schlimmstes Ereignis des Jahres: Die Job-Schlappe bei einer "sicheren Bewerbung". Oder doch: zu viele - ist mir zu kompliziert

Es muss mal gesagt werden

DAmit es wenigstens einer tut. DAss es einem ewig und unerfindlich passiert, dass das A als zweiter Buchstabe groß geschrieben erscheint, weil man die Flossen nicht rechtzeitig wegbringt, das nervt.
DAss man es hinterher dann immer verbessern muss und die restlichen Fehler auch noch und TAge später noch welche entdeckt. Es gibt TAge, da wäre ich gerne Sekretärin und stelle es mir gemütlich vor in meinem WAhn.
Aber es gibt wirklich Gründe dagegen.

Geht doch

Eben.
Außer, dass selbst der Arbeitstag okay war, skurril, seltsame Ausflüge, Dienstreisen genannt, auf denen wackelnde, singende Weihnachtsmänner, die als Bewegungsmelder reagieren, nur die Offensichtlichkeit eines gemäßigt-albernen, überraschend positiven Tages markierten...
war auch anderes ganz schön.
Zum Beispiel in die Kneipe zu gehen, in die ich immer mal schon vielleicht gehen wollte, der ich dann aber doch nichts zutraute und mir - zögernd und zaudernd - erst Recht nichts.
Nun fand ich das Etablissement wohlig und entspannend. Das könnte, sollte meine Stammkneipe werden. Im Grunde noch fußläufig, gerade so, für die Fälle, wo man beim Trinken nicht auf die Straßenverkehrsordnung achten will. Hinter der Theke eine angenehme weibliche Person, meines Erachtens mediterrane Ausländerin, und das hier im Osten, hübsch und nett, aber auch nicht so schrecklich attraktiv, dass man es als Frau nicht mehr aushält. (Wär ja fuchtbar, sowas.) Alles richtig, sie würfelt irgendwelchen Spielregeln lang, als ich reinkomme, mit einem Gast und ist schon erfreut bei zehntausendzehn Punkten oder so angekommen.

Ich nehme im wohligen Eck mit weinroter Farbe und gerade soviel Plüsch, dass es Recht ist, Platz und stelle mir vor, wie ich hier, in meiner neuen Stammkneipe, mit dem Lap-Top sitzen werde und meinen Roman schreiben... über das (nicht-vorhandene) Leben in einer ganz anderen Kneipe und warum.
Eine wundervolle Vorstellung bei zwei Bier.
Muss nur noch mit dem 40-Stunden-Job vereinbart werden. Tja

7
Dez
2005

Schöne Berufe I

Als K. das erste Mal von ihrem Freund berichtete, verstand ich, dieser sei Gartenbankadministrator.
[Edit: Immer so seltsam: Kaum habe ich das geschrieben, meldet sich wenige Stunden später K., die Freundin des Datenbankadministrators bei mir, von der ich schon ewig nichts gehört habe... Dass sie diesen Blog liest, ist sehr unwahrscheinlich.]
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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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