4
Okt
2006

...

Wenn man also den Eindruck hat, mal wieder um die Ohren gehauen zu kriegen, was man längst geklärt dachte, ist das kein Beleg dafür, dass man nichts gelernt hat, sondern Hinweis, dass die Geschichte mit einer weiteren zu klärenden Dimension aufwartet. So gelesen bei acuto in einem lesenwerten Beitrag.
Ja.
Gerade jetzt spiralt es sich auch bei mir. Das Austreten aus den dunklen Geschichten, das heißt auch: es als Häutung zu verstehen. Mit jeder losgelassenen Schicht dämmert ein bisschen mehr Licht. Ich war schon kurz davor, kurz dabei: Die Spirale nach unten zu sehen. Auch eine Opfergeschichte, die definitive. Dunkel. Die Opfergeschichte, die vermeint und befürchtet. Und jedes Indiz daher nimmt: Den Herbst und das Grau. Das Zögern und Warten. Die Sprachlosigkeit. Das Zählen der verrätselten Tage nach hinten.
Was bringt es eigentlich den Menschen, in die Düsternis verliebt zu sein? Was bringt es mir? Nichts Gescheites fällt mir ein.
Der Weg, der so kurz scheint, wird in der Spirale länger. Das Vermeinen und Verneinen durch gutes Wissen zu ersetzen ist unerlässlich als geistiges Proviant im Rucksack auf diesem Weg.
Und die kleine Erinnerung von blina:
Gebrauche deine Emotionen auf intelligente Weise!
Lasse sie in Deine Wünsche fließen und nicht in den Mangel.

Mantra...

Watte

Und nun bin ich erkältet. So harmlos erkältet sein, wie ich es bin, das erinnert ein bisschen an Kindheit, so in Watte und nur langsam, eher erstaunt sein, als belästigt. Nur im Kopf, da belästigt es mich, denn der Kopf will in einem fort kreativ sein und Lösungen suchen. Finden wäre besser. Als Aufgabenstellung: Erst mal nur gesund werden und fit werden, nur auf den Körper achten nur. Jede Zelle verwöhnen mit jedem Gedanken. Ohne Körper keine Kunst und keine Kraft. Vielleicht eine Reisetasche kaufen.

3
Okt
2006

Spanisch

Der Weg ins Wochenende, das statthaft allgemein verlängerte, war so anders. Um die befürchteten Staus auf der A 4 zu umgehen, dem schnellen breiten Strahl, ohne Erfahrung, durch Land und Länder gefahren, dunkle Landstraßen, Kurven, steiles bergab, ein Licht am Ende des Tunnels, ein letztes Stück beleuchtete Bahn. Geburtskanal geschafft und noch dreimal die Stadt umfahrend, diesen Eingang nicht kennend.
Baudelairerezitation verpasst wegen Überstrahlung durch yuppie-Event, Tintenfisch im Café war aus. Gespräche, die nicht stattfanden, sondern in Beobachtungen übergingen. Der philosophische Psychatriebesucher mit zuckenden Augenbrauen, Entscheidungsschwierigkeiten beim Getränke bestellen, der Frauen für aggressive Psychopathinnen hält. Seine Betreuerin C., aufgedreht wie eh und je. F., der zu mir sagt, "du siehst noch aus wie von der Insel". Was mich freut, unsagbar freut. Der Mann, mein Mann, der noch denkt wie von der Insel, ich erfahre es.
Spanisch noch einmal zwei Abend später mit pulpo und kleinen Schlucken Sherry und tauchen, lieben das alles, trotz deutscher Halsschmerzen...jetzt.

Wie machen, wenn wissen...

Andreas Dalberg schreibt in seinem Reiki-Buch über Erfahrungen, die er Problemlösungen nennt, die eine Steigerung der Schwingungen mit sich bringen, wie wir es sonst nicht kennen.
Das war eine gute Erklärung für das, was mir einstmals geschah, und was ich genauso empfand, aber nicht als verallgemeinerbar, also nicht verstand.
Im August 2002 hatte ich meinen ersten Vortrag jemals auf einer Fachtagung zu halten. Das Surrogat meiner Forschungstätigkeit, die da nun fast zwei Jahre gewährt hatte, die ich anerkennungsvoll mit launigen Moderationen und Protokollen voller Witz rumbrachte, kleine Produkte leichten Gelingens. Nun aber dieser Vortrag und ein Sichmessen mit den Professoren, dem eigenen Projektleiter und meiner Furcht vor dem Unbekannten und Unstatthaften quasi. Die Wochen bis dahin waren die reinste Quälerei, ein Ausnahmezustand. Ich lag auf der Matratze, auf dem Sofa, ich suchte nach Worten und Sätzen und Konzept, vor allem nach Selbstkonzept. Der Projektleiter kam aus dem Urlaub, der wohl auch nicht besonders gelang, und ich nuschelte ihm etwas von Schreibblockade und er schüttete üble Stimmungen über mich.
Irgendwie gelang es. In letzter Not, vor dem PC nichts zustande zu bringen, besprach ich zitternd ein Diktiergerät, konnte mich mir als Vortragende nicht vorstellen. Zittrig kämpfend war ich, wie ums Überleben. Und nach all diesem Kampf schrieb ich einen Vortrag, der gefiel, der als der beste der Tagung galt, erlebte mich, da stehend hinter dem Pult, nicht nur überlebend, sondern mit Beifall und Lob belohnt am End.
Danach war ich einige Tage hellsichtig wie nie. Die Dialoge mit mir überraschten jeden und am meisten mich. Ich wusste alles über alle, brachte es direkt ins Gesichtsfeld. Als ich einen Menschen suchte, wusste ich genau in der großen Stadt, wo er ist und was passiert. Ich erlebte mich wie in einer anderen Dimension – und es war doch einfach und ganz klar.
Kurz.
Immer frage ich mich, wie sich so was wiederholen lässt. Und diese Frage ist wahrhaftig schwer zu beantworten. Es geht mir damit so ähnlich wie mit dem Flow-Buch des Unaussprechlichen Ungarn Mihail wasweißich. Alles schön und gut und vielleicht gar bekannt, erlebt in seltenen Momenten. Aber wie herbeiführen?
Löse deine Probleme, sei stark, kämpfe, weiche nicht aus...
Suche die, die du bist. Die sitzt nicht in der Höhle und weint, die geht raus, auch wenn sie es anders so viel bequemer fände.
(Manchmal denke ich, vor vielen Menschen bestehen ist für mich der wahre hype, anonyme andere in großer Zahl – und von ihnen bejubelt werden. Das ist so ähnlich wie einsam sein, aber mit Applaus. Ein schöner Beruf, aber schwer.)

27
Sep
2006

Nobreza silenciosa

Lautloser Adel.
Es ist ein Irrtum zu glauben, die entscheidenden Momente eines Lebens, in denen sich eine gewohnte Richtung für immer ändert, müßten von lauter und heller Dramatik sein, unterspült von heftigen inneren Aufwallungen. Das ist ein kitschiges Märchen, das saufende Journalisten, blitzlichtsüchtige Filmemacher und Schriftsteller, in deren Köpfen es aussieht wie in einem Boulevardblatt, in die Welt gesetzt haben.In Wahrheit ist die Dramatik einer lebensbestimmenden Erfahrung oft von unglaublich leiser Art. Sie ist dem Knall, der Stichflamme und dem Vulkanausbruch so wenig verwandt, daß die Erfahrung im Augenblick, wo sie gemacht wird, oft gar nicht bemerkt wird. Wenn sie ihre revolutionäre Wirkung entfaltet und dafür gesorgt wird und eine vollkommen neue Methode kommt, so tut sie das lautlos, und in dieser wundervollen Lautlosigkeit liegt ihr besonderer Adel.
Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon
(übrigens ein sehr schönes Buch, das mich ein paar Tage auf der Insel begleitet hat.)

...

Diejenigen aber, die die die Regungen der eigenen Seele nicht aufmerksam verfolgen, sind zwangsläufig unglücklich.

Marc Aurel

Kleine Überforderung

Heute fand ich die Sucheinträge, über die man auf meine Seite gelangte, in ihrer Anordnung wirklich mal witzig.
Da steht einmal: „welt auf schultern tragen“ und gleich drunter abc-pflaster sensitiv.
Tja, manche Arbeiten sind wichtig, aber schwer…

25
Sep
2006

Erste Erkenntnisse auf der Insel

Am Anfang des Urlaubs – Tag 2 vielleicht, noch ganz frisch und doch da – zerlegten sich mir die Wörter nach einem Gezerre mit dem, der in Verdacht steht, traditionell, mir zu wenig xyz, für sich zuviel zyx und so weiter. Der ganze rap. Der falsche rap.
Zerlegten sich die Wörter: meine Bedürfnisse. Meine be-Dürf-nisse. Dürfen steckt da also drin und wird immer überhört, jedenfalls häufigst von mir. Und das Dürfen dürfen, das ist doch meine ureigenste Sache, wenn ich mir das nicht erlaube, laufe ich mit einem Bauchladen dieser Bedürfnisse herum, zeige sie vor, jammere rum. Markenzeichen unerfüllt.
Dass die Verantwortung - unter deren drückender Last ich immer meine, gebückt zu werden - eine ver-Antwort-ung ist, also wohl meine Vorstellung, auf alles und jedes eine Antwort haben zu müssen - war mir schon früher mal bewusst geworden. In diesem Kontext habe ich es mir aber noch mal näher angeschaut. Es gibt die Fälle, da meine ich sogar Antworten produzieren zu müssen, da hat noch nicht mal jemand gefragt. Die sind aber nicht das primäre Problem, das ist ja auch eher drollig. Schwieriger, wenn eine Frage von wem auch immer im Raume steht, verbal oder anders geäußert und gezeigt. Und /oder, wenn ich partout keine Antwort habe. Und doch meine, die ver-Antwort-ung läge bei mir. Mein be-Dürfnis ist oft genug etwas anderes, aber es darf dann nicht.

yes

17 Sui | Die Nachfolge
Folgen Sie nun Ihrer inneren Stimme, Ihrer Intuition, Ihren eigenen Werten und Prinzipien. Wenn Sie den Zugang zu sich selber verloren haben, ziehen Sie sich zurück, und Ihre Intuition wird sich Ihnen wieder öffnen. Vielleicht waren Sie in der letzten Zeit zu aktiv, um auf Ihre innere Stimme wirklich zu hören. Distanzieren Sie sich von den Menschen, die Sie von Ihren Idealen abbringen wollen. Sie brauchen Leute, die Sie unterstützen anstatt zu sabotieren. Geben Sie die Angewohnheiten auf, die Sie vom erreichen Ihrer Ziele abhalten. Das, was Sie wollen, ist gut. Stehen Sie dem Ergebnis nicht selbst im Wege. Werfen Sie Altes über Bord und besinnen sich ganz und gar auf Ihre Pläne.

24
Sep
2006

Wieder da?

Aber wo? Noch sind Wellen und Meere in mir durch und durch.
Den Stein halte ich noch in der Hand und die Stirn in den Wind.
Der Sand ist abgewaschen.
Die Welt ist rau und wirr und schön und sanft.
Das Wünschenkönnen und Hoffenwissen halte ich wie einen Helm über die Möglichkeit von Verlust.
Die Energien, die sich verwirrt haben seit dem Flughafen und beim ersten Aufwachen in der Stadt erst recht, rühre ich und knete ich und wünsche ihnen ihren Platz, an dem sie stark und frei sein können. Sicher.
Und ich versinke in einem blauen Herz.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
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rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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