31
Aug
2005

Zwischen

den Wochenenden zehre ich aus ihnen.

Das ist allerdings ein Fortschritt. Vor nicht allzu langer Zeit noch habe ich alle Kraft in die fünf Tage Arbeit gesteckt, nicht aus Überzeugung, sondern aus Zwang? Leichtsinn? Naivität?!

Jetzt ist es anders. Nicht richtig leicht, sagt ja keiner. Aber ich nehme die Wochenenden nicht mehr als kurze Pause, um Luft zu holen, die mir bereits Dienstags schon wieder fehlt. Ich dekoriere jetzt die Härte mit dem Genuss und der Buntheit der Wochenenden und die Härte wird ein bisschen unwirklich.

Ich habe den ganzen Tag immer wieder den winzigen Feuerlöscher in meinem appartemento vom vergangenen Wochenende in Erinnerung gehabt. Ein niedlicher kleiner Feuerlöscher unter dem Waschbecken, Embryonalausgabe, aber extra da, sollte der Waldbrand mal kurzfristig zugreifen. Es gibt Dinge(!), ja sogar schlicht Dinge, die sind einfach süß.

Jedesmal wenn ich auf dem tauben Weg durch die Etagen des Betriebs Feuerlöscher sehe, muss ich jetzt grinsen und darf mich ein paar Momente lang wohlig fühlen.

Zweimal

heute schon habe ich von Menschen gehört, ich hätte ihnen durch mich, meine Rede, meine was weiß ich -Ausstrahlung, ermöglicht ihren Weg und ihre Kraft (wieder-)zu finden.
Ich bin sehr stolz, diese Botschaft an einem einzigen Tag zwei Mal zu hören.
Aber damit is auch gut: Kein Omnipotenzwahn, schütze einfach mein Alter vor, zu alt für pubertäre Illusionen:-))


Außerdem muss ich mich ja auf meinen Weg konzentrieren, ich bin ja nicht nur Wanderhütte und Picknickkorb für andere.

Ein Dankeschön an einen Blog

Ja, du taugst mir was, du gibst mir was.
Habe immer wieder eine interessante Mischung aus Selbstreflexion autistischster Willkür und andocken bei einem autonomen "Publikum" durch "dich".
Ich habe Leser, erfreuliche Kommentare und sogar eine "nahe" Freundin gefunden, I hope.
Und gleichzeitg ganz was für mich.
Merci

Aktuelles Lieblingswort

Seit gestern nachmittag spielt in meinem Kopf ständig das Wort "Anmutung" mit mir, neckt mich mit seiner altertümlichen Anmutung seinem altertümlichen Charme.

Es tauchte aus dem Nichts auf, als ich es plötzlich im Gespräch mit der netten Kollegin vom anderen Verband mindestens zwei Mal verwendete, sie schaute etwas erstaunt, so dass ich mich zurück hielt, es noch mal einzubauen in meine perlige Rede.

Heute morgen war es immer noch da, als einziger Lichstreif in einem unwilligen und von Kopfschmerzen durchfurchten Hirn. Natürlich kann man dieses Wort nicht ständig verwenden, aber ich glaube hier in der Hütte treffe ich ohnehin kaum einen, der so mit mir spricht, dass dieses Wort sich in meine Sätze schleichen könnte.

30
Aug
2005

Non so vecchia

..ma paura.


ENDE DER DURCHSAGE.

Buenas noches

..oder irgendwie so ähnlich.
Ich war schon im Bad.
Bin irgendwie betrübt, berauscht und sehr gedankenverschwommen.
Ich sehe in den Badspiegel und ich sehe eine Indianerin. Naja, das Schiff in Brandenburg hat´s gebracht und heute noch mal der Biergarten mit der Kollegin - ich bin braun, rotbraun, ich sehe Falten in meinem Gesicht und sehr schwarzes Haar drum herum.
Ich kann tun, was ich will: Betrübt, berauscht und sehr gedankenverschwommen sehe ich im Spiegel nun mal eine Indianerin.
Eine irgendwie alternde Indianierin.

Ich gucke nicht gern in den Spiegel. Ich vermeide ihn.


Aber wenn es passiert, wie eben gerade, dann bin ich belebt von dem, was ich sehe, obwohl ich nicht glauben kann, dass ich mich gesehen habe. Existenzialistischer Narrzissmus anstatt dem klinischen.

Dann bin ich, mindestens drei Fremdsprachen radebrechend (französisch, italienisch und polnisch) durch die Wohnung gerannt, mein schwarzes Haar raufend. An den entlassenen Kollegen denkend.

Ich kam mir so alt vor wie die Frau im Spiegel und so jung, wie die zu der sie sprach.

motherconstrustion in later days.

Last Exit...Asia-Suppe

Zu guter letzt und allerletzt...
Zwischen den Bierschlucken und weil das warme Nasse, irgendwie mehr nach vernünftiger Nahrung schmeckt als bloße Bierschlucke:

Also, ich aß heute abend in einem gewissen Abstand zwei Fertigprodukte, die irgendwie Asia-Suppe hießen. Erst wollte ich sie vergleichen, naja, das geht ja immer noch, aber jedenfalls dachte ich, es handele sich um konkurrierende Hersteller, die ich nun miteinander in einen Verbrauchertestwettbewerb ziehen könnte, denn Suppe 1 war eindeutig besser als Suppe 2.

Dann jedoch musste ich feststellen: Beide Suppen waren von Maggi. Die erste im Glas, irgendwie Bihun-Indonesia, sehr gut, die zweite in der Dose, irgendetwas mit feelgood auf dem Reklamedosenaufdruck. Feel good und schmecktgut sind wohl verschiedene Dinge.

Aber jetzt ist es ja irgendwie nur noch ein Maggi-interner Vergleich... und dafür bin ich echt nicht zuständig.
Ich hätte in meinem Stammkneipenbistrowasweißíchrestaurant heute das Lammfleisch mit Galsnudeln nehmen sollen, das ist das beste Gericht, das sie dort anbieten. Habe ich aber jammerschaderweise nicht getan, musste mich ja unbedingt mit Maggi auseinandersetzen.

Eine Würdigung

für eine Postkarte... es muss einfach sein.

Gestern schon. Karte im Kasten. Wie selten, wie überraschend.

Ich war überanstrengt und konnte die Schrift nicht lesen. Ungefähr die Hälfte ... völlig unleserlich, immer kleiner werdend. Es hätte ticken können.

Ich grübelte über die unbekannte, fremde Ansicht auf der Ansichtskarte, konnte nur sehen: CZ.

Ach so: Jo...aus Tschechien.

Da konnte ich endlich die erste Zeile lesenentziffern:

Nachdem ich deine liebe Adresse gefunden habe...

Er schreibt wie aus dem 18. Jahrhundert, er ist einfach Trost und Genuss, hat mit Goethe Geburtstag ... und ist nicht mehr jung, dafür krank.

Ein Trost ... und ich hoffe, er ist bald wieder hier.

Bitte kündigen Sie mich!!!

Eine neue Idee.

Ich will von meinem neuen derzeitigen Job nur noch weg. Ich könnte selbst kündigen - und dann Arbeitsamtssperre, ungewisse Perspektive, mein Liebster hat dummerweise gar kein Geld - na, der ganze Rap.

Also könnten die mich kündigen, kleine Abfindung und Drohung mit dem Arbeitsgericht - fertig wär´s, und ich frei zum Nachdenken und Leben wollen. Is nicht: Ich sitz hier zwar schlecht bezahlt und unter Wert und äußerst vergrämt - aber auf einem sicheren Job, unbefristet, durchfinanziert, hier kündigt mich keiner. Wenn das Wort Paradoxon irgendwo einen Platz hat, dann bezogen auf meine Situation!

Da dachte ich eben: Bitte, danke. Ich kann denen endlich mal sagen, frei und offen, wie ich das sehe, was da läuft. Intelligent, reflektiert, sprachgewandt, ohne jede Angst. Ich kann hier den Kasper machen und die Närrin - alles auf die eigene Kappe oder für meinen ersten Roman. (Wo sie dann viel dafür zahlen müssen, dass er NICHT veröffentlicht wird.)

Was mir im schlimmsten Fall passieren kann, ist dass ich gekündigt werde, dann ziehe ich meine Rechtsschutzversicherung, die ich noch nie benutzen konnte, dann sprechen wir uns.

Ich habe hier definitiv die bunten Narrenklamotten an und kann machen was ich will. Und merke es erst jetzt!

Oh Panne. Oder war das schon Demenz?

Jung werden, hallo...

Es tut mir leid,

...dass ich dich angerufen habe.

Wir verstehen uns wirklich am besten, wenn wir so wenig wie möglich miteinander reden. Vielleicht dann, wenn ich gerade schwer in Form bin und brilliant auf dich einrede und du als gut unterhaltener Zuhörer fungierst.

Nie und niemals verstehen wir uns gut, wenn wir über Tätigkeiten und Perspektiven reden, wo auch nur am Rande der eine von den Entwicklungen und Taten des anderen betroffen sein könnte.

Ich wäre gerne wichtiger Teil eines Teams und kann das bei und mit dir nicht werden.

Auf gar keinen Fall sollte ich dich von der Arbeit aus anrufen, denn nun sitze ich da und habe überhaupt keine Ahnung, wie ich weiter machen soll. {Vielleicht kommt sie, die Ahnung, aber bald gerade erst Recht - aus Trotz} Klarer Fall: Ich sollte dich nicht anrufen, ich hätte dich nicht anrufen sollen.

Aber was ist bitte mit dieser Sehnsucht, die mich dazu trieb, wegen den anderen Dingen?

Innerer Schweinehund

Heute morgen wachte ich wieder mit verquerer Gemütslage auf. Das war etwas enttäuschend, da ich gestern Abend müdigkeits- und vorsichtshalber wenig Bier zu mir nahm, mich früh auf die Schlafstatt zurückzog und ebendort noch ein Lesestündchen einlegte, was überraschend angenehm war, in die fremden Geschichten einzutauchen (Barbara Wood: Haus der Harmonie), um dann relativ früh einzuschlafen. Durch diesen energetisch sinnvollen Umgang mit mir selbst hatte ich eine gelöste Stimmung für den heutigen Morgen als Belohnung erwünscht und –wartet.

So war es aber nicht. Dunkle Dämonen flogen durch das Zimmer und schrillten mich an, unlösbare Konstellationen im Hirn und der Magen hat auch mal wieder gleich heftig und gemein rebelliert.

Dann jedoch auftauchend wie aus einem Strudel nach Luft, frischer Luft schnappend und ruhiger werdend ein ermutigendes Zwiegespräch mit mir selbst. Die Formulierung vom „inneren Schweinehund“ fiel mir ein, der ja gemeiniglich als eine Instanz der Faulheit und Bequemlichkeit angesehen wird, die es dringend zu überwinden gilt – dann so heißt es, muss man endlich (!) mal dies oder jenes tun oder auch sein lassen, eindlich mal eine peinliche Sache ansprechen oder eventuell es auch schaffen, den Mund zu halten.

Ich hingegen definierte als inneren Schweinehund jenen kleinen Nervtöter selbst, der immer peitscht und mich nicht zur Ruhe kommen lässt, der mir das Versagen und Nicht-Können permanent verbietet. Da dachte ich plötzlich: Warum in aller Welt soll ich nicht einfach mal versagen, scheitern, mich als zu blöd für irgendeine der immerwährenden Verantwortungsschübe erweisen. Zu blöd oder meinetwegen zu uneinsichtig, zu unreif gar. Wenn das Geld alle ist, zur Mutter gehen, jammern und welches wollen, das sie mir sofort gibt, da sie welches hat. Nie habe ich das gemacht, mein Stolz, mein Funktionieren waren immer wichtiger als irgendetwas zu wollen. Das ist nicht blöd, aber anstrengend, am anstrengendsten aber ist es, immer nach dem gleichen Muster zu funktionieren.

Und wenn ich heute Hartz IV-Empfängerin wäre, ja und dann, würde doch auch irgendwie gehen und ich hätte viel Zeit. Ich meine das nicht zynisch!! Ich weiß, dass das Muster, sich und evtl. seine kids nicht selbst gut versorgen zu können, strukturell, weil das Leben so gelaufen ist, die reichlich größere Scheiße ist. Ich leide mit dem Beatchen und weniger nah bzw. unbekannterweise mit vielen anderen.
Für mich selbst nur, die ich immer, immer so eine Angst vor dem Abgrund habe, wäre es gar nicht so schlecht mal einen Schritt weiter (!) zu gehen. Bei hinreichend guten Überlebenschancen außer vielleicht für meine Angst.

29
Aug
2005

Blues

Wenn man einsam ist und müde, das kommt zusammen ganz, ganz schlecht. Wenn man was Schönes hinter sich hat, aber nichts richtig vor sich sieht.

Heute abend fühle ich mich mal wieder so einsam und allein und sinnlos in meinem Dasein. Schlimm ist das, richtig schlimm.

Ob jammern hilft???

Urlaubs-TV

[Oder: Wochenendendwehmut3]

Eine für mich besonders nette, da so überaus außergewöhnliche Beschäftigung - wenn ich mal ein Hotelzimmer habe, in dem ich mich alleine befinde - ist es, abends ausgiebig fern zu sehen.

Da ich im Alltag, also bei mir Zuhause, keinen Fernseher besitze, deswegen auch nicht gucke - was alle erstaunt, weswegen ich das permanente Mißtrauen der GEZ ja verstehe, aber was das für ein Porto kostet, eijeijei - ist es abends im Hotelzimmer eine kindliche Freude, so ganz außerhalb der Gewohnheit, als wäre das Fernsehen gerade erfunden worden.

Es eignet sich besonders eine Jahreszeit wie jetzt, also bei meinem vergangenen Wochenendtrip, dafür, da es zur rechten Zeit dunkel wird, man sich also nicht mehr verpflichtet fühlt, noch ewig draußen rumzustreunen, Sonne und Bilder und natürliche Freiheit hatte man dennoch lange genug - nun kann man noch ausgiebig fernsehen.

Ich schaue mir dann nicht unbedingt Spielfilme an, das kenne ich ja aus dem Kino, und da ist es besser und irgendwie zielgerichteter. Ich schaue dann irgendwelche Magazinbeiträge, vielleicht ein Häppchen Talkshow, versuche es auch mal mit Kabarett, aber das ist meistens Schrott, nämlich dann, wenn es eigentlich Comedy ist und eventuell auch so heißt.

Das erste Mal seit langem tat ich es im Februar auf La Palma. Da wurde es ja immer reichlich früh dunkel, so als ob plötzlich jemand auf den Lichtschalter gedrückt hätte, batsch: stockfinster. Und als Alleinreisende weiß man dann auch nicht immer so recht, was tun, das kann schnell krampfig werden.
In meinem Appartement gab es einen kleinen Fernseher, der mir tagelang leider nur Schneegestöber zeigte. Bis ich durch den Hinweis eines anderen Appatement-Besitzers rauskriegte, dass man erst eigenhändig auf umständliche Weise das Ding an die Antenne anschließen muss. Brächte aber nix, sagte er mir, es käme lediglich 3sat. Einige kanarische Regionalsender verschwieg er, er konnte kein Spanisch - ich allerdings auch nicht.

3sat war dann voll mein Ding, ich fieberte schon den am jeweiligen Vortag angekündigten Beiträgen entgegen, nahm sie huldvoll beim Genuss von vino tinto entgegen und war keinen Abend mehr ratlos, was zu tun sei. Nur einen ganzen Abend lang kam mal die Live-Übertragung des Wiener Opernballs, naja, das war schwer auszuhalten, aber immerhin habe ich da einen Eindruck von einem Ereignis bekommen, um das ich mich sonst wohl niemals geschert hätte.

In Brandenburg gab es Kabelfernsehen mit ungefähr 144 (oder etwa noch mehr?) Programmen. Das hat mich dann schon leicht überfordert. Irgendwann lag die Entscheidung fest für RBB (=Brandenburg regional) und MDR. Das reichte nahezu und ergab einen schönen Lokalkolorit.

Wochenendendwehmut2

Ja, und das Seltsame, ganz und gar Beglückende war, dass mir alle Menschen so aufgeschlossen vorkamen, als sei die ganze Welt in einer ruhigen, unaufdringlichen Kommunikation miteinander, in kleinen Sätzen, häufigem Lächeln.
Obwohl ich alleine reiste, fühlte ich mich integriert und beachtet.
Ob das eine „Zeitqualität“ war –
a) objektiv: Das Wiedererscheinen des Sommers, alle vielleicht schon aus dem Urlaub und in seliger Freude, dass es noch mal schön wurde.
b) subjektiv: Etwas bei mir, das Nachlassen von psychischen Unstimmigkeiten, plötzlich wachsendes Vertrauen in meine Schritte und in mein Erleben.
Beides.
Aber bestimmt auch:
c) dieses wunderschöne Stück Erde. Ich empfehle dringend, sich an einem sonnigen Nachmittag auf der Inselstadt Werder im Fischrestaurant Arielle direkt ans Wasser zu setzen und den extrem leckeren Räucherfisch der Selbstbedienungsbude zu essen. (Der Räucherfisch dort schmeckt wirklich überdurchschnittlich extrem lecker.) Da hat man einfach gute Chancen, Glück zu schnuppern.

Wochenendendwehmut 1

Wiederum ein Ausflug ins BB-Land, diesmal ganz nah an die Hauptstadt rangekrochen, ohne richtig rein zu stöbern.

Die „Pension“ hieß Himmelreich. Das hört sich viel versprechend an. Der Vermieter etwas stoffelig, insbesondere im Vergleich mit der erstaunlichen Aufgeschlossenheit der Menschen sonst an diesem Wochenende.
Auf dem nicht nur latent spießigen Tisch an nicht nur latent spießigen Polstermöbeln (East-German-Style, eben) in meinem Zimmer lag eine Speisekarte. So sah es jedenfalls aus vom Einband her, oder wenigstens eine Getränkekarte, die in direkter Beziehung zum gut gefüllten Kühlschrank stehen würde. Nix… im Plasteeinband war hinter Folie eine Sammlung von Gerichtsurteilen, vor allem: gebuchte Zimmer müsse der Bucher oder die Bucherin auch dann bezahlen, wenn er oder sie darin dann doch nicht nächtigen.
Na, das ist ja eine nette Empfangspostille, sehr seltsam dachte ich.
Bis stark hörbar wurde, dass hinter hohen Bäumen versteckt, unsichtbar im ersten Moment, vor allem aber, wenn man übers Internet eine Pension aussucht, sich die Bahnlinie befindet. Die Züge schienen direkt durchs Doppelbett zu donnern. Da wurde mir die Relevanz des Gerichtsurteils gleich klarer.
Abends beim TV-Exzess wurde immer wieder deutlich, wie laut diese Bahn ist, kein Wort hörte ich mehr aus der Glotze. Dennoch habe ich gut und tief geschlafen. Schlafprobleme habe ich anscheinend wirklich nicht. Da haben die aber Glück mit mir gehabt und ich mit meinem Wochenende…

Montag ist Schontag

So hieß es heute morgen im Radio, höhöhö.

Stimmt natürlich, bei dem herrlichen Wetter, fast schon störend, dass es jetzt noch mal Sommer wird, erfüllt es einen doch mit der Wehmut, man hätte da irgend etwas verpasst.

Meine marsianische Arbeitsenergie hat Pause, zu schön war das Wochenende, dicht und voller Sonne und Bilder und See.

24
Aug
2005

Multikompetent

Der Kollege mit den speziellen Lösungen, nämlich der, der sich zwar keine Waschmaschine kauft, aber dafür lieber umziehen will, damit er einen größeren Kleiderschrank kaufen stellen kann, damit er nicht so oft waschen muss, also dieser, wir hatten den schon, ist überhaupt sehr lösungs- und beratungsorientiert.

Ich unterhalte mich mit ihm über das Viertel, in dem wir beide in schneller Ankunftshast und irgendwie aus Versehen zu Wohnen gekommen sind. Dieses Viertel besticht auf den ersten Blick durch sehr schöne Altbauten und Straßenzüge, alles pikobello saniert, zu der Zeit als viele, viele Fördergelder für den Aufbau Ost verwendet wurden, zumindest in ausgewählten Territorien wie Landeshauptstädten höchst neuer Freistaaten. Die Häuser sehen aus wie mit dem Pinselchen handangemalt, die Erkerchen frisch getöpfert usw. - da kann die Reichenansiedlung Wiesbaden kaum mithalten!

Aber im Zuge sinkender Fördergelder, die nun ja auch nicht alle Bevölkerungsteile gleichmäßig erreicht haben, ist die Infrastruktur außen rum, kaum entwickelt, auch schon wieder zerbröselt. Mich nervt das, man kann nicht abends einfach noch mal um zwei Ecken gehen und in eine nette Kneipe gelangen, schon gar nicht hat man die Auswahl mehrerer. Der Kollege, ganz schlau:"Ja, aber in zwanzig Minuten ist man doch in der Innenstadt." Ja, will man das immer? Erst mal strammen Schrittes in die Stadt marschieren? "Es gibt doch die U-Bahn", sagt er. Danke, das war mir entgangen.

Das Wochenende ist soweit mal wieder geplant

...und das hebt die Stimmung ungemein.

An einem See lockt eine kleine Pension, die noch dazu "Himmelreich" heißt.

Samstag nachmittags geht´s - very special - nach Berlin.

Und dann wird noch mal schön entspannt. Am besten auf einem Schiff.

Gefühlsmelange

An anderer Stelle ging es ja schon einmal um die Kombination der Gefühle, das Fließen hin und her. Da hatte ich aber die Stütze eines uralten tradierten Schemas chinesischer Weisheit.

Heute morgen kam es mir so vor, als ob die Gefühle von Angst und Sehnsucht ganz nah beieinander liegen. Sehr ähnlich sind für den fühlenden Kribbelbauch, nur die Sehnsucht oder gar positive Erwartung sich viel angenehmer ausmacht - aber doch gleich wieder in ängstliche Nervosität umkippen kann.

So ähnlich. Hieße in etwa:

1) Jede Ängstlichkeit kann in Mut und Neugier und Erwartung übergehen. (Bei Luisa Francia las ich ja auch mal, dass die Depression hervorgerufen wird von einer sehr großen Kraft, die eine andere Kraft - die aus irgendwelchen Gründen nicht sein soll - niederdrückt. Also: riesige Kraftverschwendung, eine Ansammlung, mit der man gelockert und anders organisiert Berge versetzen könnte.)

2) Allerdings: Vorsicht bei einem Überschwang an Aufbruch, Sehnsucht, Mut und Kraft. Gut haushalten, beobachten, dosieren, damit das Pendel nicht zu arg umschwenkt.

Oder so ähnlich.

Wäre bei den Chinesen sicherlich am ehesten dem Herzen als Organ zu zuordnen, ich recherchier´s mir vielleicht mal.

23
Aug
2005

Ach was bin ich froh

dass ich die Dame aus dem Internet von der höchstnetten Pension in Bad Schandau NICHT erreicht habe. Und froh: Dass ich noch nicht mal in meinem Planungsüberschwang auf einen AB reden konnte. Es gab nur ein Potpourri diversester Klingeltöne, kurzes Pfeifen, dann endgültiges Umschalten auf Fax.

So dass ich dann plötzlich mir ein Herz nahm für eine ganz andere Dame aus dem Netz - ich werde deswegen nach Berlin fahren. Bin supergespannt.

Mehr verrate ich nicht, nur: nein , mit Sex hat das gerade mal gar nichts zu tun. Mit lesbischer Liebe erst recht nicht. Enttäuschung...


Jajaja, in diesem Blog gibt´s natürlich viel zu wenig Sex.
Ich sollte immer nur Sex, Sex, Sex schreiben. Dann würden die Suchmaschinen glühen und sich alles hier tummeln.

Guten Abend

um kurz vor halb fünf zur Putzfrau zu sagen, ist fast noch peinlicher / signifikanter als um halb1 "Guten Morgen". Was ja nur am Wochenende passieren kann, beispielsweise beim Hausmeister in E.

fifty percent

Ich bin mit meinem Arbeitstag ja nur halb zufrieden - was insofern etwas verzerrend ist, da nach dem gestrigen Tag meine Ansprüche enorm gestiegen sind.

A) weil mich das allererste Mal sowas wie Panik ergriff.
B) weil ich hier nur noch weg will.

(B ist ja nix Neues, aber in Kombination mit A) zum pfeilgeraden Antrieb geworden.)

Da ich heute früh wirklich gut und flott war - und mich dabei sogar so fühlte - könnte ich, wären Ängste und Ansprüche nicht leider vorher schon angeschwollen, eigentlich zufrieden sein.

Ach, ich mag nicht drüber nachdenken.

Lieber daran: Auf der Post wartet Post auf mich, nämlich nähme ich dann mal an, Buchsendungen, zwei,
die, die ich erwarte, hoffe ich. Und freu mich.

Alles andere wäre sehr, sehr doof, da dann das Erwartete nicht da wär, stattdessen vermutlich Post, die ich gar nicht will.

Ich kann mir noch mal nette Etablissements in der sächsischen Schweiz anschauen, und ich sollte mir die Haare nachfärben. Na, nu, da hab ich ja mal gerade nicht so große Lust, gehört also gar nicht zu der Frage, worauf ich mich heute abend freue.

Nachtrag

Es konnte ja gar nicht sein, dass nur ich mich über den Blogg-Nörgel-Nichtauskenner aus der Taz ärgere, wie hier geschehen.
FrauFrank hat dankenswerterweise die Intiative gleich mal sehr zielstrebig ergriffen. Und wie man dann noch erfährt mit beeindruckendem Erfolg.

gefunden, danke

Arbeitsrausch, eine der lächerlichsten Convenient-Freuden, die dieses verrottete System einem unterzujubeln wagt. Hiermit widerspreche ich jeglicher Verbrüderung mit meinen Betäubern.

from gespraechsfetzen

Merci.

Wochenendplanung

Na, am Dienstag wirds ja auch mal Zeit dafür:-))!

Kaum hat sich die sächsiche Schweiz in mein Hirn verschraubt, schon gelingt es mir einen Beratungstermin zu machen - fast zufällig - der am Freitag schon genau in der richtigen geographischen Richtung sein Opfer sucht, sodass bei halbwegs akkuratem Vorgehen ich nur noch weiter zu fahren bräuchte.

Seltsam, auf was für Ideen ich so komme, aber schlecht sind sie nicht. (Sag ich ohne momentan den Wetterbericht zu kennen.)
logo

waschmaschine

Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

Aktuelle Beiträge

ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


Per Olov Enquist
Ein anderes Leben


Julia Franck
Die Mittagsfrau

Wer guckt?

Suche

 

Status

Online seit 7342 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

Credits


Buntwaesche
Frischwasser
grauschleier
Im Prinzip
Kochwaesche
Schleudern
Schmutzwaesche
Schonwaschgang
Spuelen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development