7
Sep
2005

Willst du gelten, mach dich selten

..rufe ich der neuen Freundin zu.

Vermessen und wahr.

Ich merke, wie sich meine sorgsam beobachteten Tage füllen, weil ich auf den Liebsten nicht mehr warte, nichts erwarte. Ich werde aus Versehen heimisch in mir und in der Welt.

Und das spürt er.

Ist allerdings kein planbarer Prozess.

Die schlechten Tage

sind die Brücke über dem reißenden Fluss.

{Ein wunderbarer Satz war plötzlich in meinem Hirn}

No politics

wollte ich in diesem Blog.

Nicht , weil ich mich für Politik nicht interessiere.
Sondern, weil das hier eine ganz andere Auseinandersetzung sein sollte, so privat und seelisch-kreisend wie es "meine", die üblicherweise von mir gewählten, polit-intellektuellen Männer so nicht wollten. Und weil ich diese, genau diese, höchst persönliche Auseinandersetzung mit mir selbst und der w.w.welt wollte und will.

Nun aber lese ich Internet-breit "Todesstrafe für Saddam?" Ich kann nicht mehr anders.
Ich bin GEGEN die Todesstrafe für Saddam.
Ich bin GEGEN die Todesstrafe ÜBERHAUPT.
Ich finde es zutiefst unerträglich,
dass Menschen sich gegenseitig oder auch nur einen und noch einen und noch einen töten, um ihre Ordnung zu beweisen. Strafe durch erlaubten, überhöhten nackten Mord.
(Britney Spears soll ja mal gesagt haben, sie sei für die Todesstrafe, damit die Verbrecher sich das mal merken, abschreckend.)

Aber das war nicht im strikten Sinne "politisch" jetzt von mir, es ist nur mein Ekel vor dem Unheimlichen in der Welt. Die "Todesstrafe" gehört definitiv dazu.

Die Sterne, die Sonne, der Mond

...haben sie doch was zu sagen?

Innerhalb weniger Tage schüttet mir das Schicksal zwei überraschende Begenungen mit Ex-Affären guten Begegnungen vergangener Tage vor die Füße.
Okay, T. vor einigen Tagen, das war nur am Telefon, aber es war sehr nett. Der große Herr Bundesreferent heute, nun, das war wirklich auch nett. Ich war die einzige weit und breit, die er duzte, und niemand konnte sich so einen rechten Reim drauf machen, und er fasste mich immer mal bekannt an die Schulter, an die Hand, sehr schön. Nicht sexuell, bei beiden nicht, aber diese spezifische Art von Freundschaft, die dann entstehen kann, wenn man sich in bestimmten Lebensmomenten Gutes getan hat, ohne die Achtung voreinander zu verlieren.
Das ist ein Phänomen, das ich eigentlich nur aus der sogenannten Pubertät kenne - und dann nochmal kurz in jenem Jahr 2001/2002. Dass man Menschen (anderen Geschlechts) sehr direkt und gut begegnen kann, aber viel Freundschaft dabei leben kann, und die bleibt. Man ist zärtlich zu denen, die man mag, nicht weil man sie braucht.
Zumindest bei mir ist es wohl so, dass diese zutiefst menschliche Freiheit nur genau dann statt hat, wenn ich keine Sozialangst habe. Das war eben so, bevor der Erwachsenendruck begann und dann noch mal kurz: Als mein frühgeborenes Kind flügge wurde, ich meinen Job abstreifte und sogar gespart hatte. Da war ich frei, Begegnungen zu haben, ohne etwas zu brauchen in unerfindlichen Tiefen.

[Dann begann aus diversen Gründen der ganze Rap der Angst und des Drucks auf neuem Niveau]

Nun also, mittlerweile leben beide in Berlin, der eine schon lange, der andere jetzt, und dies gerade mir jetzt, wo ich wieder verstärkt von Berlin faselezu träumen wage. Wer weiß was das bedeuten soll. Es sind gute, starke Symbole im struggle um das Prinzip "carpe diem".

Überbewerten will ich es nicht, denn Wunderglaube war immer ein schlechter Berater.

Ach du

...vermiss ich dich mehr oder fürchte ich dich mehr?

Und wie finde ich und wie nutze ich jenen (angenehmen) Zeitpunkt, an dem das Vermissen überwiegt?

Oder vermisse ich nur noch das Vermissen?

Überraschungen

muss man nicht doppelt übermitteln.

Überraschung!!!

Überraschend steht heute Morgen ein Ex-Lover in beruflicher Absicht in meiner Tür, einer den ich hier und heute wohl kaum erwartet hätte.
(Damals lernten wir uns in FFM kennen, heute lebt er in Berlin.)

Ausgerechnet heute habe ich meinen schönsten und buntesten Rock an, sehr gut.

6
Sep
2005

Hallo Frau A.

..meine Chefin --- Göttin des Budenzaubers...
was können Sie mir antun,
was mein Liebster nicht täte?

Was kann mir passieren, was nicht schon längst passiert ist.

Im weitesten Sinne, na klar, Winnicott, Jo auch, und überhaupt.

Der Schrecken war immer schon, die Angst ist nur ein Wiederholungszauber. [Wiederholungstäter???]

Vielleicht
kann
ich ja
auch
SELBST
zwubern...
zwubern ist ein starkes Wort,aber ich meinte: zaubern...

Einfach

Ich dachte "immer", wenn ich einfacher wäre, wäre alles ganz einfach.
Momentan versuche ich mich ganz einfach zu stellen, schlichter war ich nie. Stark geworden und demütig gegenüber einem Schicksal.
Welle, komm.
Und dann merke ich:
Es ist nicht einfach. Die Welt ist kompliziert und etwas ziemlich krank.
Ich kann mich auf standby stellen und auf schlicht und merke:
Es hat ja gar nicht an mir gelegen...

Wenn man

...bestimmte Gespräche, Gesprächsabläufe...
nicht mehr leidend erfährt, sondern nur noch angestrengt...
nicht mehr den Liebsverlust fürchtet, sondern den des Restverstands...
wenn man sich bei privaten "einsamen" Ausflügen nach BB-Land wesentlich besser fühlt,
als bei wilden Chaoswiedererkennungsfahrten nach FFM,
ja,
hat das etwas zu bedeuten???

[Dass man die Heimat verloren hat und die Suche gefunden oder wie oder was?]

Zu viel auf einmal

schleudert mich durch und sozusagen in meinen Gefühlseingeweiden herum, gefühlte Eingeweide, eingemachte Gefühle.

Gestern ein Betriebsausflug, der harmloser war und viel entspannter als befürchtet. Währenddessen aber erste Anzeichen, dass der Umstrukturierungswahn der Chefin auf mich übergreift mit voller Wucht. Auf einmal die Befürchtung, dass meine Klagen über einen sinnlosen, mies bezahlten Luschi-Job von gestern sind, es könnte, würde ein sinnloser, schlecht bezahlter Job werden, der anstrengend ist.

Mein Bauch, meine innere Person, hat alle Stacheln aufgestellt, es riecht nach Kampf.

Dann der Liebste gestern abend noch mit einem anstrengenden Gespräch über seine Projektsituation, Kommunikationsschwierigkeiten total mit seinem Partner, ich sortiere und denke, sehe den Auslöser durchaus auch bei ihm, weiß ihm das aber so zu sagen, dass er es begreifen kann und will, doch das Gespräch ist so anstrengend und er argumentiert immer komplizierter und ich vermische mich, da ich mich oft selbst als Opfer einer gewissen Kommunikationsstrukur bei ihm sehe, ich werde müde, so angestrengt, und er will nicht aufhören, ich kann nicht mehr, ich brülle kurz, ich lege auf.

Heute nacht und heute Morgen grübelte es wild in mir, überreizt und etwas durcheinander begab ich mich in den Tag, am liebsten hätte ich Fahnenflucht begangen, wenn ich nur wüsste, wo die Fahne hängt und wo der Fluchtweg ist.

Weiter schleudert es jetzt in mir, in Kopf und Herz und Bauch, und ich warte auf die Chefin, die sich mit mir "abstimmen" will, haha.

4
Sep
2005

Haben Sie Entscheidungsschwierigkeiten?

...Ich weiß nicht.

Doch soviel weiß ich gerade noch: Ja, habe ich.
Und es zerreißt mich fast.

2
Sep
2005

Auströdeln lassen

Der Freitag im Büro ist mal wieder eine völlig überflüssige, andererseits relativ erträgliche Daseinsform.

Ich werde versuchen, nach dem Essen und der kurzen birthday-Party hier schnellst möglich zu verschwinden. Jedenfalls, falls die neue Berliner Kollegin sich auch auf die Socken, äh Schienen macht, zu etwas früherer Zeit.

Immer das gleiche Spiel: Ist heute ein Tag, wo ich ewig hier rumhänge, um einen guten Eindruck zu machen - oder eher einer, an dem ich mich elegant an die "manmussauchmalfünfgeradeseinlassen"-Stimmung dranhänge, ggf. sie auch selbst erst propagiere.

Heute also eher letzteres, so hoffe ich, um halbwegs entspannt und hektikfrei in FFM an zu kommen - schließlich brauche ich meine Restnerven ja sicherlich dort.

1
Sep
2005

Count-Down

läuft.

Als hippe Beziehungspendlerin erlebt man den Donnerstag abend schon fast als Ende der Arbeitswoche. Ab Mittwoch ist man mit Fragen beschäftigt wie: Wann waschen, wann packen, wann Wohnung so recyclen, dass sie bei Wiederankunft einladend wirkt. Das heißt auch. Geschirr spülen, Pfandflaschen weg bringen, Kühlschrank auf Reste kontrollieren, die kein Mensch mehr braucht. Blumen auf der Pseudo-Terasse so gießen, dass sie den überraschenden Austrocknungsangriff des Frühherbst-Spätsommers überstehen.
Dies alles wohlwissend, dass das Wochenende eine anders gelagerte, aber hochgradige Herausforderung darstellt.

Aber: Ich fühlte mich schon lange nicht mehr so leicht beim Schildern des Schweren.

Schon wieder

...diese Sehnsucht nach Berlin.

Die wird ausgelöst durch die Assoziationen der unterschiedlichsten Art. Anscheinend haben alle meine Metoden, mir gesteigerte Berlin- und Brandenburgerfahrungen bei zu bringen bisher keinen Überdruss hervor rufen können.

Dieses Wochenende wird ja ganz anders, westlich und beziehungsgesättigt. Niemals nicht will ich mich von meinem Liebsten trennen - und doch kommt mir gerade der Genuss dieser Beziehung wie eine anstrengende Psycho-Völlerei vor. Diät und Wellness wäre allein am See zu sitzen.

Wir werden sehen.
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