11
Jun
2009

Und dann? Wie ging´s weiter?

Heute nacht - oder früh am Tag, als die letzte zu Ende ging - erschien mir die Idee, diesen Blog versuchsweise wiederaufzunehmen. Dabei weiß ich nicht, ob das funktionieren kann. Erstens aus prinzipiellen Erwägungen. Etwas wiederaufnehmen, was in der Vergangenheit so stark in sich und bei mir war und dann verabschiedet wurde. Was eingepasst war in eine bestimmte Zeit und einen Abschnitt aus Kampf und Niederlage - und Gewinn. Auch Gewinnen, wie sie nur diese Zeit hervorbringen konnte. Tränen und Schmerzen - und Sternschnuppen.
Aber ich habe einen großen Abstand gelassen, habe ruhen lassen. Nachfolgeblogs schnell wieder sein gelassen; es funktionierte ja nicht.
Jetzt ist auch wieder eine Zeit, die nähere Bestimmung sucht, also könnte hier der richtige Ort wiederentdeckt werden, für etwas Verändertes, aber mit dem Ort auch etwas Vertrautes zur Selbtvergewisserung. Vielleicht.
Das größte Mißtrauen habe ich, ob ich noch einmal, oder jedenfalls jetzt, so offen sein kann im Blog wie damals. Das hat nichts mit potentiellen Leser(inne)n zu tun, gar nichts mit welchen, die mich kannten, erst Recht, wenn sie mich gut kannte.
Es hat etwas mit mir zu tun. Ich bin nicht so sollipsistisch wie dort und damals, ich bin eingebunden in tägliche Gespräche und "Normalitäten". Ich bin nicht einsam, ich reiße keine Fenster auf, als letztes Mittel aus der Einsamkeit heraus. Damals ließ ich mich vermutlich tiefer zu als heute. Deswegen geht es mir offiziell heute sicherlich besser.
Und doch ist eine Zeit, die ihre Fragen und meine Unzufriedenheiten in sich trägt. Die großen Träume werden nicht gelebt. Ich lebe sie nicht. Erst habe ich die kleinen Zufriedenheiten und Wiederentdeckungen und vorteilhaften Anschmiegsamkeiten genossen, als mit der Heimat versöhnte Heimkehrerin. Das war gut so und tat so und hielt eine ganze Weile an, ein bisschen immer noch. Und doch kann man sich nicht das restliche Leben nur freuen, entronnen zu sein und heil wieder auf die Füße gekommen - und dass die Sonne scheint. Es fehlt dann was, für das Mut und Tapferkeit erst wieder wachsen mussten. Und ein Narbenrest bleibt ja sowieso.
Aber irgendwann wird es Zeit, die Angst nicht so wild zu nehmen, jemand könnte in die Nähe der Narbe kommen. Irgendwann wird es Zeit, das Bequeme zu kennen, aber nicht herrschen zu lassen.

18
Dez
2006

Ende eines Lebensabschnitts

Liebe Menschen fragen mich, wie ich mich nun fühle.
Am Freitag bereits, es war 16 Uhr und alles getan, oder alles getan, was getan werden konnte jedenfalls, das letzte Mal verließ eine Angestellte den Ort ihrer sehr langen Weilen. Und der Kollege, den ich im Auto mitnahm, stellte mir als erster diese Frage: "Wie fühlst du dich jetzt?"
Ich sagte wahrheitsgemäß: "Ich fühle fast nichts".
Das lag daran, dass ich
a) recht eigentlich müde war, noch ein letzter hektischer Tag, den ich mit schlafentzogener Physis antrat.
b) dass da nach der Übergabe an meine wenig kuschelige Chefin noch ein Rest des Traumas an mir klebte, etwas, das ich nun nicht mehr ernst nehmen wollte - sollte das aber das einzig auffindbare Gefühl in mir sein, wollte ich lieber gar keines haben.
c) bin ich wohl ein sehr antizipierender Charakter und hatte alle Gefühlsmodalitäten in den vergangenen Tagen schon hinter mich gebracht und - wie ich nicht ohne Stolz und Freude sagen möchte - vermocht, in meinem Sinne zu gestalten. Abschiede wurden noch und nöcher in Abendstunden begangen, Geschenke eingesammelt, wunderschöne Wärme in Worten und Umarmungen gab es für mich, auch gar der Chef war respektvoll. Ich selbst hielt eine große kleine Rede, wie es nur in Momenten möglich ist, in denen man ein klein wenig über sich hinauswächst. Ich beobachtete meine Souveränität selbst und sie verschwand nicht. Ich war so froh. Für diesen Abschied, so ewig hinausgezögert bis an die Grenzen der Gefahr, hatte ich wohl ein Zielbild innerlich, und alles geschah genauso und besser noch.
Und dann war es rum und gerundet und so recht eigentlich empfinde ich fast nichts. Das ist ein wenig verwirrend. Hat damit zu tun, dass eine Weihnachtszeit ihren eigenen Stillstand verordnet und die Unterbrechung anberaumt, so dass die individuelle nicht weiter auffällt. Und dass ich nie wirklich weg war von Frankfurt und das neue "Frankfurt" sich noch gar nicht anzufühlen vermag.
Es ist eine Pause und ein Warten und in mir will ich froh und stolz in dieses neue Leben gehen, dass es nicht einfach nur das gewesene sei, unterbrochen von Unsinn. Nein, verwandeltes sei es jetzt, durch die Wachheit der Reisenden, Fremden, Exilierten, die sich ins Heldenhafte zu dichten vermag um mit neuer Konzentration und Selbstermächtigung leben zu können. So sei es.

15
Nov
2006

Sommer 06

Gerade dieser Sommer...
der war für mich schon sehr lehrreich.
Der rettet mich vielleicht über den noch nicht wirklich spürbaren Winter.

14
Nov
2006

Angsthypnose

Mein interessanter Gedanke des Abends ist, dass die Angst immer aus dem kommt, was schon war. Während wir meinen, sie sei Angst vor Zukünftigem.
Und wir ducken uns, weil wir selbst kaum glauben mögen, dass wir die Unbezwingbaren sind.
So geht es mir stündlich wechselnd in diesen Stunden des Abschieds. Wo ich alle Zustände tatkräftig und aktiv und sogar ohne nenneswerten Ehrverlust beendet habe, die in mir Ängste nährten ... da kriechen, dieser einfachen und deutlichen Tatsache zum Trotz, Schlangen und Dämonen - scheinbar aus Bürotüren, durch Treppenhäuser, in mein kleines Noch-Hasenkäfig-Büro. Jenseits der Gegenwart, in der meine Stärke längst angekommen ist, während meine Schwäche meint, sie muss sich rumtreiben und im Urschlamm sudeln.

12
Nov
2006

Glühende Schuhe

Als würde ich auf meiner eigenen Hochzeit (mit mir selbst) tanzen, aber hätte glühende Schuhe an...
Eine Erinnerung an Schneewittchens böse, ach so böse Stiefmutter, die ich mal als Kind im stinkenden Grundschulturnsaal spielen musste. Wobei ich den jetzt nicht rieche im Hintergrund.

Sondern: Freiheit und Gefahr. Der Rauch des Freuden(d)-feuers ist noch etwas gespenstischer Natur. Am würdevollen Selbstkonzept wird neu gebastelt - und manchmal schlage ich mir die Mosaiksteine selbst aus der Hand.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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herbstfrau - 7. Mär, 17:48
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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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