12
Mrz
2010

ICH WILL

Ich hab mich eingemummelt, nicht nur diesen Winter.
Aber ich will:
Nach Mexiko reisen.
Mit einem fremden Mann im Hochhaus Hühnchen essen.
Bunte Kleider tragen.
Boxen. Die Wand boxen.
Sehr, sehr großformatige Bilder malen. Oder die Malerin kennenlernen.
Die Welt umarmen.
Von der Welt umarmt werden.
Wiesen spüren. Blumen fressen.
Merkwürdig sein.
Kerngesund sein. Im innersten Kern.
Ich spinne gerade.
Aber ich will.

11
Mrz
2010

Gurkensalattag

Wie komme ich nur auf diese Wortschöpfung, die mir die ganze Zeit im Hirn schwirrt? Ich nehme an, da ich Gurkensalat irgendwie fad finde, nix Halbes und schon gar nichts Ganzes, nix Rechtes - und da ich nicht weiß, wie man ihn zubereiten sollte, damit´s anders ist. So ging´s mir mit diesem Tag: Ich wusste nicht, wie ich ihn zubereiten soll. Konzeptlos, mal wieder, alles.
Mal wieder... Die Untiefen der "freien Zeiteinteilung" kommen zurück. Freie Zeiteinteilung ist mir wohl nur wirklich angenehm, wenn viel echte Betonung auf dem Adjektiv liegt. Ich mich frei fühle und nicht durchs Vorder- und Hinterhirn und innere Ohren viel Unerledigtes to do quakt ... or not.

Allein deswegen schon fand ich meinen dreimonatigen Unterrichtseinsatz in der tief vereisten "Weltstadt" U. ganz passabel. Genau in dieser Dosierung: 2 bis 3 Tage die Woche viele Stunden lang eingetaktet sein, mit herausforderungsvoller Inanspruchnahme und rechtschaffener Müdigkeit. Und die restlichen Aufgaben irgendwie zwischendurch erledigen, oft beschwingt.

Nun (wieder) die Trödelträgheit der Heimarbeiterin, die sich selbst eintakten muss. Gut, das wird sich hoffentlich bald ändern, wenn das Projekt richtig los geht, ich hoffe es. Sitze in den Startlöchern - wenn auch an einem Tag wie diesem wie Häschen in der Grube. Spüre meinen Körper zu viel, nicht krank, aber feindlich, da er nur am Tisch abhängt, sich nicht verausgaben kann. Spüre meinen Geist zu wenig, weil ihm die Motorik des Handelns fehlt. Bin genervt vom Wetter, das die Schritte vor die Tür kurz hält.

Ich habe sogar Einiges "abgearbeitet". Mit kleinen Listen, die mir derzeit tatsächlich helfen. Aber zu wenig Freude dabei verspürt. Man kann auch antriebslos Einiges erledigen, aber es ist nicht schön.

Dabei hatte ich einen lässigen Abend in Erinnerung und übrigens den ganzen Tag Lust auf a)Pasta und b)Garnelen, weil´s bei mir immer so ist, wenn was sehr gemundet hat, will ich´s gleich nochmal. Und ich sah Geburtstagswunderkerzen sprühen und hoffe, der Geburtstagsbub hatte einen wunderbaren Tag.

Und ich will einfach mal jammern, weil´s danach meistens schon besser ist.

9
Mrz
2010

Alltagsstopper (malaises banales)

Es gibt diese Dinge, Alltagsunfallchen, die mir augenblickshafte Aversionen bereiten:
1. Sich den Zeh (barfuß) irgendwo antoßen - zu Recht auf Platz 1
2. Morgens mit dem Ärmel (z.B. vom Bademantel) an einer Türklinke hängenbleiben.
3. Wenn ich die Autotür zuwerfe und sie geht nicht zu. (Mein Gurt vom Fahrersitz schnappt nicht richtig zurück und hängt dann als Stopper in der Tür. Kein Unfall, der mich am eigenen Leib beschädigt, aber irgendwie tiefenphysiologisch doch, wenn die eigene Bewegungsaktion nicht funktioniert.)
Dass eine neue Jahreszeit beginnt - ich mag sie noch nicht Frühling nennen- merke ich daran, dass auch folgendes wieder passiert:
Ich steige aus dem Auto und habe die Sonnenbrille ins Haar geschoben. Damit stoße ich beim Aussteigen unweigerlich an, aua!, Mist! - und das ist mir dieser Tage nicht nur einmal passiert.

8
Mrz
2010

Kurzer Zwischenstand

vor Mittwoch ... Mittwoch ist erst übermorgen ... dumm di dumm...

Ich war mit der Kollegin am Forschungsstandort, stundenlang sind wir durch den Wintersommer mit Schal und Sonnenbrille gestapft und nannten es "Forschung". Sozialraumerkundung, bei gehobener Stimmung, weil wir uns halt gut verstehen, was zu tun haben ... und weil ich es schon immer als optimales Beziehungskonzept empfand, "wenn vier Augen in eine Richtung sehen." Aus zwei ganz verschiedenen Blickwinkeln...

Es war klirrend kalt, die Kollegin hatte "lange Unterhosen" an, ich nicht - den ganzen Winter übrigens nicht, auch keine Strumpfhosen oder sowas, ih, was für ein blödes Körpergefühl, wenn - kurz und gut, nach drei, vier Studen saßen wir beim schlechtesten Döner ever und wärmten uns auf.

Das war ein richtig toller Tag, ein Bombenwintersonnentag, aber Frühling????, Nee, ne.
Den Frühling ahne ich nur, wenn ich in meinen Kalender schaue. Da hat er Verspätung.

7
Mrz
2010

Abschied

Nachdem Frau rosmarin den Frühling in kräftigem Ansturm verspürt, habe ich den Tagesrest genutzt, die fotografischen Erinnerungen an den Winter zu sortieren. Viel fotografiert habe ich nicht gerade in den letzten Monaten. Es ging wohl hauptsächlich ums Essen.
Wöchentlich gab´s eine neue Amaryllis (meine Winterblume, die jetzt wirklich nirgends mehr zu kriegen ist.)amaryllis2web Ein kleiner Gast hat uns hier im vierten Stock gerne auf der Fensterbank aufgesucht:
eichhorn2010webgr
Am Küchenfenster nagte Herr oder Frau Eichhorn, während wir kochten. Und ich sehe auf den Fotos was es diesen Hamsterspeckwinter so alles gab:speckhuhnlinsenwebgr
Zu Beispiel Hühnerbrüstchen in Speck auf lauwarmen Linsensalat. Feine Sache.
Oder:
spinatquiche1web
Spinatquiche mit schwer sprossigem Salat.
wurstimmantelwebgr
Allerleckerste Merguez vom Lieblingsmarokkaner in Blätterteigmantel nebst marinierter Avocadospinatrissotto-webgrJPG
Niedrig gegarte Putenbrust auf Spinatrisotto.

Sie sehen, es war recht lecker diesen Winter über - nicht nur für den kleinen unbekümmerten Nager am Fenster. Welches Gericht würden sie auswählen, wenn Sie bei mir in meiner nicht vorhandenen Genußweinstube säßen? (Einer meiner kleinen unerfüllten Lebensträume ist durchaus die kleine Gastronomie, aber dazu wird es wegen wichtigeren Dingen kaum kommen, vermute ich.)
Ich verabschiede also den Winter, der so schlecht nicht war, aber alles hat seine Zeit, hast Du verstanden, du Winter.
Ich habe umgestellt auf Früchtemüsli, Salat und Gemüse. Aus mancherlei Gründen.

Drinnenmüdigkeit und Draußenmüdigkeit

Einfach nur drinnen bleiben kann man bei einem solchen Himmel einfach nicht, auch wenn man vorher schon weiß, dass alles ein bisschen trügerisch ist. Doch das Murmeltier in mir musste sich zum Verlassen der Höhle überwinden.
Ein Zipfelchen Glitzerfrühling und starke Reste Klarwinter erwarten mich. Sofort müde werde ich, wenn ich bei so einem Hin und Her aus blendender Sonne und schlotternmachendem Schattenwind da draußen bin. Mit Mütze und Schal und schnellst angebrachter Sonnenbrille sitzen welche vorm Eiscafé. Ich kann es nicht nachvollziehen: Mein ganzes Körpergefühl ist hinüber, wenn ich mich bei 2 Grad irgendwo platziere: geblendet-fröstelnd.
Irgendwie fühle ich mich irritiert da draußen, obwohl´s auch schön ist. Nun bin ich wieder im Kämmerlein. Die Träge-Masse-Müdigkeit hier ist eine ganz andere als die draußen.
Sonntage sind so seltsam.
An Sonntagen bräuchte ich einen Hund.

Vorbild wäre das falsche Wort

Doch die neue Kollegin, die sofort zur Freundin wurde, geht an mancherlei Dinge so anders ran als ich, dass es mir ein interessanter Spiegel und Erweiterung ist.
Es macht mir regelrecht Spaß, "heimlich" ein bisschen zu probieren, wie es wäre, ich dächte und verhielte mich wie sie. Von respektablen Menschen lernen, fand ich schon immer toll. Man trifft sie halt nur ab und an.
Wenn wir zusammen sind, ergänzen wir uns prima: Da kann ich ruhig bleiben wie ich bin... Was ich im wesentlichen ja auch vorhabe. Der eigene Charakter ist im Innersten ohnehin unverwüstlich.
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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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